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Reiseziel Blütenmeer
Die besten Plätze für Frühlingsgefühle schon jetzt
Der Winter ist zwar noch nicht Schnee von gestern. Aber was gibt es gerade in der kalten Jahreszeit Schöneres, als dem Frühling entgegenzureisen? Im milden Süden empfängt den Besucher schon bald ein Meer voller Blüten. Wir verraten, wo es wann besonders prächtig blüht und duftet.
Mallorca blüht bereits: Vier Millionen Mandelbäume überzuckern die Lieblingsinsel der Deutschen bis Mitte März mit zartrosa Schnee. Dabei beginnt die Blüte ganz im Osten und schreitet Tag für Tag nach Westen vor. Mitte Februar gilt als die beste Zeit, um die Mandelblüte in ihrer vollen Pracht zu erleben. Mit vier Wochen Abstand folgt ihr die Aprikosenblüte. Besonders spektakulär verschmilzt die Pracht mit dem kräftigen Gelb der Löwenzahnwiesen am Klosterberg von Randa. Im April folgen ihnen Margeriten und Zistrosen. Zum Baden, das heißt mehr als 20 Grad Wassertemperatur, reicht es allerdings erst ab der dritten Juniwoche.
Auf Zypern lässt sich die Mandelblüte ab Februar erleben – am schönsten in den Ausläufern des Troodosgebirges. Während oben noch Schnee liegt, blühen an der Küste und in den Hügeln bereits die wilden Orchideen. Und wenn die Obstgärten hinter der Hotelzone von Ayia Napa bis Mitte März im satten Gelb der Orangen leuchten, ist die beste Zeit für Fahrradtouren. Baden kann man auch bald: Ab der zweiten Maiwoche erreicht das Wasser in der geschützten Bucht von Larnaca 20 Grad.
Blauer Borretsch, gelbe Mimosen, rosarote Mandelblüten: Auf Sizilien knospt es schon Ende Februar verheißungsvoll. Im April versinkt die Insel dann in einem wahren Blütenrausch. Der Ginster färbt die Hänge um Taormina in ein sattes gelb. Ab Mai ergänzt das Rot und Weiß der Oleanderbüsche die Akzente rund um den Ätna. Wer dann mit dem gemütlichen Bummelzug »Circumetnea« in viereinhalb Stunden um den größten Vulkan Europas schnauft, der fühlt sich wie in einem riesigen botanischen Garten. Das Meerwasser ist hier allerdings ziemlich frisch, erreicht 20 Grad erst in der vierten Juniwoche.
- Mandel: Ende Dezember bis Mitte März, am schönsten auf Sizilien und Mallorca. Im Februar und März geht es auch in der Pfalz und im Kaiserstuhl richtig los.
- Aprikosen: Ab Ende Februar auf Mallorca, bis April in der Türkei, am schönsten um die Stadt Malatya. Etwas später in der Wachau (Österreich) und in der ungarischen Tiefebene.
- Mimosen: Ab März an der Algarve, im Februar an der Côte d’Azur wie zum Beispiel in Mandelieu-la-Napoule.
- Kamelien: Ende März, am schönsten am Lago Maggiore um Locarno.
- Orangen: Ende März bis Juni, am schönsten an der Costa del Azahar (Küste der Orangenblüte), nördlich von Valencia.
- Tulpenblüte: April und Mai, am eindrucksvollsten Ende April in Holland.
- Magnolienblüte: Ende April bis Juni, am schönsten an der Côte d’Azur und an der italienischen Riviera.
- Ginsterblüte: Mitte April bis Juni, im gesamten Mittelmeerraum, Ende Mai auch in der Eifel.
- Veilchenblüte: Mai bis August, einmalig im Bergdorf Tourrettes an der Côte d’Azur.
- Lavendelblüte: Juni bis Anfang Juli, am schönsten auf den Feldern in Südfrankreich.
Die Côte d’Azur lockt Anfang März mit milder Frühlingssonne. Die Mimosen strecken jedoch oft schon Ende Januar ihre gelben Blütenbälle der Sonne entgegen, im März lässt der Duft von Jasmin die Lebensfreude erwachen. Orangen und Zitronenbäume tragen leuchtende Früchte. Ab Ende April bis Juni machen dann die Magnolien, wegen ihrer kolossalen Blüten auch Tulpenbäume genannt, endgültig Schluss mit den letzten Wintergefühlen. Ein Traum, dann in Nizza über den Blumenmarkt zu schlendern. Badetemperatur erreicht das Mittelmeer hier Mitte Juni, wenn die Felder der Provence bis Ende Juli im Blau des Lavendels erblühen.
Auf Kreta stehen Ende März Margeriten und Narzissen in voller Blüte. Frühlingsboten gleich drehen sich die Windmühlenflügel in der fruchtbaren Lassithi-Hochebene. Unvergesslich bleibt der Anblick, wenn roter Klatschmohn Anfang April zwischen den Tempelruinen von Knossos blüht. Badewarm wird das Wasser an der klimatisch bevorzugten kretischen Südküste bereits in der ersten Juniwoche.
Der Duft der weißen Dörfer: In Andalusien setzen im April und Mai Bergthymian, wilder Fenchel und Klatschmohn die Duftmarken entlang der berühmten Ruta de los Pueblos Blancos. Zu Füßen von Dörfern wie Olvera, wo es im Hochsommer unerträglich heiß wird, radelt man dann mit Blick auf die prächtige maurische Burg mitten durch die Blütenpracht. Die Strecke weist die »Via Verde«, mehrere zum Radweg umgebaute alte Bahntrassen. Baden kann man an Spaniens wärmster Küste, der Costa del Sol, ab Mitte Juni.
Die Algarve lockt im ersten Jahresquartal vor allem Golfer an. Mitte März beginnt dort der Frühling, wenn sich die ersten gelben Rispen auf den mannshohen Mimosenbüschen zeigen. Bis in den Mai hinein weben Rhododendron und Pfingstrosen bunte Tupfer in die Landschaft, verführen zu langen Spaziergängen auf den Klippen. Auf Badetemperaturen muss man allerdings noch lange warten: 20 Grad warm wird der Atlantik nämlich kaum vor Anfang Juli.
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