Christdemokratische Rachepläne

Sebastian Weiermann über Feindmarkierungen von CDU und CSU

Solche Botschaften reichen bestimmt für einen Fördermittelentzug aus.
Solche Botschaften reichen bestimmt für einen Fördermittelentzug aus.

Schon letzte Woche fiel eine Äußerung des CDU-Haushaltspolitikers Mathias Middelberg auf. Er warnte, Vereine die sich an Aktionen beteiligten, bei denen »Stimmung« gegen die CDU gemacht würde, müssten damit rechnen, dass ihre Förderung gestrichen werden könne. In Bayern sammelt man nun Daten, die für so ein Vorgehen ziemlich nützlich wären. Die Polizei wurde angewiesen, in internen Kalendern Veranstaltungen als »gegen CDU und CSU« gerichtet zu markieren. Für andere Parteien gibt es solche Markierungen nicht.

Finanzielle Förderung von politischer Neutralität abhängig zu machen, ist in Deutschland ein alter Hut. Erinnert sei an den Streit um die Gemeinnützigkeit von Attac. Demokratieprojekte und alternative Einrichtungen sollten sich darauf einstellen, dass eine künftige Bundesregierung hier einen schärferen Kurs einschlägt. Wer nicht brav und nützlich ist, wird nicht gefördert. Darauf müssen Antworten gefunden werden. Es gilt, mehr Selbstorganisation zu wagen und solidarische Finanzierungsmodelle zu entwickeln.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.