Elf Hühner– ja und ...?!

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Im Kreis Oberhavel, der schlängelt sich um ein Gutteil von Berlin herum, ist ein Fall der Vogelgrippe aufgetreten. Alles im Griff, sagen die Behörden, schließlich handelt es sich nur um einen Bestand von elf Hühnern eines privaten Halters. Kein Panik!

Wenn das so harmlos wäre! Seit vielen Monaten schon versuchen dazu angehaltene Behörden, das Problem von H5N1 herunterzuspielen. Allein der Begriff »Vogelgrippe« ist dazu angetan, die Viren-Gefahr zu verharmlosen. Einschlägig forschende Wissenschaftler gehen schon lange davon aus, dass der Virus – modifiziert – über die Menschheit herfällt. Und dann geht es nicht mehr nur um elf Hühnchen. Man stelle sich nur einmal vor, dass die Spanische Grippe – ausgebrochen nach dem ersten Weltkrieg und irrtümlich noch als Kriegsfolge angesehen – nun über die globalisierte Welt hereinbricht. Wer Horror mag, der schaue sich einmal die Hochrechnungen seriöser Virologen zum Thema Pandemie an und vergleiche die mit den Vorsorgemöglichkeiten der hoch entwickelten westeuropäischen Gesellschaften. Die Diskrepanz zwischen behaupteter Abwehrkraft und realer Unfähigkeit muss Angst machen.

Fälle von Vogelgrippe, wie der jetzt zufällig aus Brandenburg gemeldete, sind eigentlich an der Tagesordnung. Doch da das Normale nur selten in mediale Schlagzeilen vordringt, erfahren die Bürger nur wenig über die Gefahr, die womöglich näher rückt. Es sei denn, man muss mal wieder – per Bundeswehr-Angriff – die angebliche Abwehr-Unfähigkeit einer linken Rügen-Landrätin beweisen. Irgendwie leben wir auf einem Virenfass und haben keine Ahnung, wann sich der Deckel öffnet.

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