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Bushs Lunten
Bisweilen zeitigt Washingtons Demokratisierungsstratgie für den Nahen Osten durchaus Erfolge. So begnadigte der König von Saudi-Arabien mit Blick auf Bushs Besuch eine junge Frau, die erst von einer Horde Kerle vergewaltigt und dann zu 200 Peitschenhieben verurteilt wurde, weil sie mit dem Mann in ihrer Begleitung weder verwandt noch verheiratet ist. Willkommen beim wichtigsten Verbündeten der USA am Golf, wo konservativster Islam samt Religionspartei rigider als sonst irgendwo praktiziert wird, wo es kein Parlament und keine Parteien gibt, keine Frauenrechte und Reformen, dafür besten Nährboden für Terroristen und Sponsoren für den sunnitischen Fundamentalismus weltweit. Aber eben auch Öl.
Saudi-Arabien ist die größte Tankstelle auf Erden, die natürlich für den Ölschlucker Nr.1 geschützt werden muss. Wenn dabei noch die Rüstungsschmieden daheim profitieren, sieht der Demokratie-Missionar aus dem Weißen Haus über vieles hinweg und hat Milliardenangebote für moderne Waffensysteme im Reisegepäck. Washington rüstet Beelzebub schließlich auch gegen den Teufel in Teheran auf, getreu dem Motto jeder korrupten Außenpolitik: »Meines Feindes Feind ist mein Freund«. Ein Bumerang-Credo, wie die Supermacht nicht zuletzt in Gestalt des einstigen saudischen Freiheitskämpfers am Hindukusch Osama bin Laden feststellen musste. Doch statt für Demokratie sorgt Bush lieber für neue Lunten am Pulverfass Nahost.
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