»Schachtjor ist ein Stern«

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Der Star ist der Trainer, der Klubbesitzer ein milliardenschwerer Harvard-Absolvent, und auch die Vereinshymne lässt keinen Zweifel an den Erfolgsvisionen von Schachtjor Donezk. Alles ist ein bisschen anders beim ambitionierten Spaßprojekt des ukrainischen Oligarchen Rinat Achmetov. Der Sohn eines Bergmanns hat schon geschätzte 500 Millionen Euro in den Verein gepumpt und will bei einem Sieg im UEFA-Cupfinale gegen Bremen pro Mann 400 000 Euro Prämie zahlen.

»Schachtjor ist ein Stern, Schachtjor ist die Zukunft«, heißt es im Kultsong der Fans des Klubs aus der Bergarbeiterstadt im Osten der Ukraine. Dabei ist der Überraschungsfinalist längst in der Gegenwart des europäischen Spitzenfußballs angekommen.

»Wir werden Geschichte schreiben«, prophezeit der rumänische Coach Mircea Lucescu. Nach den UEFA-Cupsiegen von ZSKA Moskau 2005 und Zenit St. Petersburg 2008 will der ukrainische Vizemeister den Aufschwung des osteuropäischen Fußballs fortsetzen. Nach drei ukrainischen Meisterschaften und zwei nationalen Pokalsiegen steht der Verein vor dem größten Triumph der 73-jährigen Klubgeschichte.

Trainer Lucescu bemühte sich, auf der Abschlusspressekonferenz vor dem »wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte« Gelassenheit auszustrahlen. Den Zufall ausschließen ist sein taktischer Auftrag. Dementsprechend defensiv sieht sein Masterplan für den Sieg aus. Der kroatische Kapitän und Abwehrchef Dario Srna und die beiden erfahrenen Aufpasser Razvan Rat (Rumänien) und Igor Duljaj (Serbien) führen den kompakten Sicherheitsdienst an. Davor sorgen die teuren Brasilien-Importe Fernandinho, Ilsinho und Feingeist Jadson, der mit seinen 1,68 m glatt als Diego-Imitat durchgehen könnte, für spielerische Fantasie und überfallartigen Konterfußball. Sturmsolist im vorgesehenen 4-4-1-1-System ist Luiz Adriano.

Bis auf den gelb-gesperrten Tomas Hübschmann (Tschechien) kann der Coach seine Bestbesetzung aufbieten. »Wir haben sehr viel kreative Qualität. Das stimmt mich zuversichtlich, aber Bremen ist sehr gefährlich«, so Lucescu, der spätestens seit seinen Engagements bei Inter Mailand, Galatasaray und Besiktas Istanbul international profiliert ist. Großsponsor Achmetov gab dem 63-Jährigen freie Hand, sein Wunschteam zusammenzukaufen. »Ohne unseren Präsidenten Achmetov wären diese Erfolge nicht möglich«, betont Lucescu geradezu dankbar bei jeder Gelegenheit.

Nach dem Scheitern in der Champions League wurden im UEFA-Cup nacheinander Tottenham Hotspur, ZSKA Moskau, Olympique Marseille und im Halbfinale Erzrivale Dynamo Kiew düpiert. »Die Champions League war ideal zum Einspielen. Wer solche Kaliber wie Tottenham, Moskau, Marseille und Kiew aus dem Weg räumt, kann auch Bremen schlagen«, sagt Lucescu. dpa/ND

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