Streit um Grippekosten
Weiter keine Einigung mit Bundesländern
Berlin (dpa/ND). Die Finanzierung der bisher größten Impfaktion in Deutschland ist noch nicht geklärt. Bund und Länder konnten sich am Montag erneut nicht über die Aufteilung der Kosten für die Schweinegrippe-Impfung einigen. Sie vertagten die Gespräche ergebnislos. Die Länder lehnten die Forderung des Bundes nach einer Kostenteilung ab, hieß es aus Verhandlungskreisen. Die Bundesregierung äußerte sich zurückhaltend über die Einigungschancen, machte aber deutlich, dass sich für die Patienten an den Planungen nichts ändere.
Geplant ist, dass die Krankenkassen die Kosten der Schutzimpfung für die Hälfte der Versicherten zahlen, das sind etwa 35 Millionen Bundesbürger. Die Massenimpfung vor allem für chronisch Kranke, Schwangere, medizinisches Personal, Polizisten und Feuerwehrleute soll im Herbst starten.
Das Ziel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ist, dass sich jeder gegen die Neue Grippe impfen lassen kann, der dies auch möchte. Diese weitergehende Impfaktion soll aus Steuermitteln bezahlt werden. Die Bundesländer kritisierten, dass eine solche Kostenübernahme zuvor nicht geplant worden sei. Außerdem bestehe ein finanzielles Risiko für die Länder, weil unklar sei, wie viele Bundesbürger sich impfen lassen wollten. Der Bund rechnet mit bis zu 64 Millionen Menschen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.