Getrübte Urlaubsfreude

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Das muss ein völlig neues Gefühl für Barack Obama sein und dürfte seine Urlaubsfreuden trüben: Nicht nur, dass die Unzufriedenheit der US-Amerikaner mit dem Weißen Haus ständig wächst, erstmals seit seinem Amtsantritt im Januar bewerten je nach Umfrage die Mehrheit der politisch unabhängigen, keinem Lager angehörenden Bürger oder sogar über 50 Prozent aller Befragten die Politik des Präsidenten negativ. Wobei interessanterweise nicht nur das Thema Gesundheitsreform zu Buche schlägt, wo die Republikaner mit absurden Argumenten in einer regelrechten Hasskampagne die Massen mobilisieren. Immer stärker stößt auch Obamas Afghanistan-Politik auf Zweifel, auch und vor allem im eigenen Lager.

Dabei geht es den Kritikern längst nicht mehr um die Frage modifizierter militärischer Optionen. Gerade erst wieder hat Stanley McChrystal, Oberbefehlshaber der US-amerikanischen und NATO-Truppen am Hindukusch, einen Strategiewechsel für den Krieg gefordert. Wieder ist von mehr Kampfverbänden die Rede, obwohl Obama bereits die Entsendung zusätzlicher 21 000 Soldaten angeordnet hat. Inzwischen fordern laut CNN dagegen vier von zehn US-Amerikanern einen Rückzug der Truppen, vor einem halben Jahr waren es lediglich 24 Prozent. Nur noch ein Viertel votiert für eine Truppenverstärkung, im April waren es noch 39 Prozent. Während damals trotz allem 56 Prozent die Afghanistan-Politik des Präsidenten grundsätzlich unterstützten, verringerte sich diese Zustimmungsrate jetzt auf 48 Prozent. Zumindest die Shrimps auf Obamas Ferieninsel Martha's Vineyard sollen aber gut sein.

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