Windparks werden groß
Nachdem sogar die großen Energiekonzerne auf Wind setzen – RWE warb gerade den Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie ab –, hat sich das scheidende Bundeskabinett endlich auf einen Ausbauplan für die Windenergie auf See geeinigt. Bedenkt man den beachtlichen Kapitalbedarf dieser Offshore-Windparks, werden wie bei vielen Fördermaßnahmen von Schwarz-Rot wohl vor allem die großen Energiekonzerne davon profitieren. Das allein allerdings wäre kein Grund, die neuen Windräder am fernen Horizont zu verteufeln. Denn wenn Deutschland von der Kohle und den Atomkraftwerken wegkommen will, muss das Land die erneuerbaren Energiequellen mit dem größten Potenzial schnell ausbauen. Nirgends ist die Energieausbeute aus Wind bei uns so groß wie auf der Nord- und Ostsee. Und zumindest auf dem Papier sind bei dem Plan des Kabinetts Konflikte mit dem Naturschutz ausgeschlossen. Die vorgesehenen Standorte liegen sämtlich außerhalb existierender Schutzgebiete. Ob allerdings Zugrouten von Vögeln tangiert sind, bleibt abzuwarten. Zu hoffen bleibt auch, dass die Netzanbindung mit dem Einstieg der Großkonzerne nicht mehr wie bisher verschleppt wird.
Die geplante Leistung der 40 Windparks entspricht etwa dem Doppelten der Vattenfall-Kohlekraftwerke. Allerdings bedarf es, um naturbedingte Schwankungen auszugleichen, des zügigen Ausbaus solcher Projekte zur Kraft-Wärme-Kopplung, wie sie der Stromversorger Lichtblick gerade in Hamburg anschiebt. Die eigentliche Herausforderung beim Ausbau der Windkraft ist der für solche Erzeuger-Kombinationen nötige Komplettumbau des Stromnetzes.
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