Afrika hofft auf den Anabaum
Von Servaas van den Bosch, Nairobi (IPS)
Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO sind allein im Osten Afrikas bereits 20 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Zudem liegen die Ernten in einigen Gegenden am Horn von Afrika um bis zu 50 Prozent unter dem Durchschnitt. Auch fürchtet die FAO für Somalia die schlimmste Krise seit 18 Jahren mit 3,6 Millionen Menschen, die sich nicht aus eigener Produktion ernähren können. Weitere dramatische Folgen wird die Verdoppelung der Maispreise in nur einem Jahr in Uganda und Kenia nach sich ziehen.
Experten sehen in dem Mimosengewächs Anabaum eine Wunderwaffe, um die drängenden Probleme des schwarzen Kontinents wie den Hunger langfristig zu lösen. Der Anabaum spendet gerade in der Trockenzeit Schatten, fixiert Stickstoff und lässt sich als Energiepflanze für die Biotreibstoffproduktion verwenden. Seine Blätter eignen sich als Dünger, seine Hülsenfrüchte ernähren Tiere und in Notzeiten auch Menschen.
Zu denjenigen, die sich vom Anabaum Rettung versprechen, gehört die kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai, die Begründerin der Grüngürtelbewegung. Ende August pries die Umweltaktivistin den Baum auf dem zweiten Weltkongress zur Agroforstwirtschaft in der kenianischen Hauptstadt Nairobi als Multitalent zum Wohl der Menschen.
Aber es gab auf dem Kongress auch Warnungen. Stephen Carr, ehemaliger Toplandwirtschaftsfachmann der Weltbank, meinte, dass der Baum die Ernteerträge nur in seiner unmittelbaren Umgebung beeinflusse. ».Zudem gehen nach der Anpflanzung 25 Jahre ins Land, bis der Anabaum seine volle Wirkung entfaltet.«. Schnelle Hilfe leiste der Anabaum deswegen nicht, gab Carr zu bedenken.
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