Verbraucherzentrale: Geldanlageberatung muss besser werden
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Viele Verbraucher stellen momentan fest, dass sich die Geldanlageberatung bei Banken und Sparkassen trotz der Finanzmarktkrise nicht verbessert hat. So werden derzeit von Banken vermehrt fondsgebundene Rentenversicherungen an sicherheitsorientierte Sparer verkauft. Wir mussten feststellen, dass sogar Rentnern solche Verträge gegen laufenden Beitrag verkauft werden, obwohl bei diesen der Kapitalerhalt an oberster Stelle steht. Auch langfristige Kinderpolicen fielen auf. Dass solche Verträge in den Banken überhaupt verkauft werden, dürfte an den üppigen Provisionen der Versicherer liegen.
Ebenso gehen Anfragen von Kunden der Deutschen Bank zur verlangten Abzeichnung von Rahmenvereinbarungen für Wertpapierdepots ein. Die Anleger sollen dabei unter anderem einen Verzicht auf die Herausgabe von Vertriebsvergütungen (so genannte Kickbacks) für verkaufte Fonds, Zertifikate etc. erklären. Den Kunden können wir den Abschluss einer solchen Vereinbarung nicht empfehlen, da sie damit auf gesetzliche Ansprüche verzichten würden, so Erk Schaarschmidt von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Pikant dabei sei, dass gerade jene Kunden eine solche Rahmenvereinbarung vorlegten, die bisher mit den Beratungsleistungen der Deutschen Bank unzufrieden waren.
In dieses Bild der Provisionshascherei passt auch, dass mehrere Fondshäuser zuzüglich zur laufenden Managementvergütung nun eine weitere erfolgsabhängige Vergütung, die so genannte Performance Fee einführten. Diese wird fällig, wenn der Fonds besser als sein Vergleichsindex abschneidet. Schaarschmidt empfindet diese zusätzliche Vergütung als Hohn für die Anleger: »Sie wird oft auch dann berechnet, wenn der Index zum Vorjahr oder der Anleger mit seinem Fonds im Minus ist.«
»Wenn die Geldhäuser nun zunächst ihre Provisionen schützen wollen, anstatt zuerst ihre ramponierte Glaubwürdigkeit wieder herzustellen, bleibt keine Besserung für die Privatanleger in Zukunft zu erwarten«, fürchtet der Verbraucherschützer.
Deshalb bietet die Verbraucherzentrale Brandenburg auch weiterhin verstärkt eine anbieterunabhängige Anlageberatung zu einem moderaten Entgelt (bis 50 €/Stunde) an. Ab sofort erhält der Ratsuchende zu diesen individuellen Beratungen einen persönlichen Geldanlageordner, den er mit nach Hause nehmen kann. Dieser dient nicht nur dazu, seine Vertragsunterlagen übersichtlich einzuordnen, sondern vermittelt auch wichtiges Wissen.
So enthält er unter anderem Tipps im Umgang mit Vermittlern und Verkäufern, wichtige Kurzinformationen zu häufig angebotenen Produkten und eine Checkliste nebst Beratungsprotokoll für das Gespräch bei Banken und Sparkassen. Die Erstellung dieses Geldanlageordners wurde im Rahmen eines bundesweiten Projektes vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziell gefördert.
Individuellen Rat erhalten Betroffene in den Verbraucherberatungsstellen:
Terminvereinbarung unter 01805 / 00 40 49
jeden Mo bis Fr von 9 bis 16 Uhr
(14 Ct/min a. d. dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend)
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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