Impfstoff für Staatsdiener ohne Zusätze

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (AFP/ND). Die Bundesregierung und hohe Bundesbeamte sollen mit einem anderen Impfstoff vor der Schweinegrippe geschützt werden als der Rest der Bevölkerung: Dies rief am Wochenende scharfe Kritik hervor. Der Impfstoff für hohe Staatsdiener enthält nicht die umstrittenen Wirkverstärker. Es ist der Impfstoff Celvapan des Herstellers Baxter, der deshalb allgemein als verträglicher gilt. »Wir haben 200 000 Dosen des nicht-adjuvantierten Impfstoffes Celvapan der Firma Baxter gekauft«, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Christoph Hübner, mit Blick auf die Impfung der hohen Bundesbeamten dem Magazin »Spiegel«. Im Gegensatz zu Celvapan enthält der für die Massenimpfung vorgesehene Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline (GSK) umstrittene Wirkverstärker.

Dem Magazin zufolge zählen auch die Mitarbeiter des für die Impfstoffzulassung zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts zu den Staatsbediensteten, die mit Celvapan geimpft werden sollen. Das Institut hatte wiederholt seine Entscheidung verteidigt, für die Bevölkerung den Impfstoff mit dem Wirkverstärker zu beschaffen. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig, sprach von einem »Skandal« und äußerte sich »unglücklich über diese Impfkampagne«. Sie werfe zahlreiche Probleme auf, ihr Nutzen sei ungewiss.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -