Mit Ausblick

Klaus Joachim Herrmann über eine spanische Preisverleihung

  • Lesedauer: 1 Min.

Es bleibt offenbar den Spaniern überlassen, die Stadt Berlin zum Jubiläum des Mauerfalls auf eine zukunftsweisende Art zu würdigen. Ihr Prinz-von-Asturien-Preis für Eintracht geht heute nicht an wirkliche und vermeintliche Architekten, Baumeister und Macher der Einheit, auch nicht an vor 20 Jahren einfach nur Anwesende. Der Preis geht nicht an Exzellenzen und auch nicht an Mauerspechte aller Art, die sich ihr Souvenir der Geschichte aus dem Beton meißelten und als Splitter mit nach Hause nahmen.

Nach dem Ende des Kalten Krieges vielleicht erstmals würdigt ein solcher Preis nicht zuerst die Vergangenheit. Mit der Überwindung der Wunden der Teilung, der Bildung einer »offenen, gastfreundlichen und kreativen Gesellschaft«. wurde die Entscheidung begründet. Das aber ist eine neue Gegenwart. Berlin trage zum friedlichen Miteinander in der Welt, zu Frieden und Freiheit bei, loben die Juroren.. Gerade das ist aber der wahre Mauerfall und ein verheißungsvoller Ausblick

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