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Sinkende Werte für den Kapitalismus

US-Umfrage in Mittel- und Osteuropa

  • Lesedauer: 2 Min.
Bürgerliche Demokratie und Kapitalismus stehen in Mittel- und Osteuropa einer US-Studie zufolge weniger hoch im Kurs als im Jahr 1991.

Washington (AFP/ND). Wie aus einer Untersuchung des US-Meinungsforschungsinstituts Pew Research Centers hervorgeht, steht beispielsweise in der Ukraine nur knapp jeder Dritte dem Mehrparteiensystem positiv gegenüber. 1991 waren es noch 72 Prozent.

Während vor 18 Jahren noch 91 Prozent der Ostdeutschen den Wandel zur bürgerlichen Demokratie guthießen, sind es der Umfrage zufolge heute 85 Prozent. In Bulgarien sank die Zustimmung zur bürgerlichen Demokratie in dem Zeitraum um 24 Prozentpunkte, in Ungarn um 18 und in Russland um acht Prozentpunkte. In Polen stieg sie dagegen leicht um vier Prozentpunkte auf 70 Prozent.

Auch die Zustimmung zum Kapitalismus ist demnach meist rückläufig: In Ungarn sank sie um 34 Prozentpunkte auf 46 Prozent, in Ostdeutschland um vier Prozentpunkte auf 82 Prozent. Während mehr als 70 Prozent Ungarn angaben, dass sich ihre wirtschaftliche Situation im Vergleich zum Sozialismus verschlechtert habe, waren fast jeder zweite Pole und Tscheche vom Gegenteil überzeugt.

Die deutsche Einheit befürworten laut Pew Research Center 81 Prozent der Ostdeutschen (minus acht Prozentpunkte gegenüber 1991) und damit etwas mehr als ihre Landsleute im Westen (77 Prozent). Den Zerfall der Sowjetunion betrachtet die Mehrheit der Russen als »großes Unglück«.

»Im Grunde hat sich das Leben der Menschen verbessert, allerdings nicht so sehr, wie sie es sich erhofft hatten«, sagte die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright, Vizechefin des Instituts, bei der Vorstellung der Studie in Washington. Vor allem von der politischen Führungsriege seien die Menschen enttäuscht.

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