Bangen in Antwerpen
Standortschließung soll vermieden werden
Die GM-Entscheidung, Opel nun doch nicht an Magna zu verkaufen, weckt in Belgien neue Hoffnung für das Werk in Antwerpen, das nach bisherigen Plänen geschlossen werden sollte. Aber Sorgen bleiben: Der Premierminister der Flämischen Region, Kris Peeters, äußerte seine »Überraschung« über die Kehrtwende und forderte Klarheit. »GM hatte einen Restrukturierungsplan, der nicht gut war für Antwerpen. Jetzt ist die Rede von einem anderen Plan. Die Frage ist, welche Rolle Antwerpen darin zugemessen wird.« Die Regionalregierung hat im Zusammenhang mit den Übernahmeplänen eine Finanzhilfe von 500 Millionen Euro angeboten, wenn die Zukunft des Werks in Antwerpen gesichert werde. Dieses Angebot bleibe auf dem Tisch, versicherte der Premier.
Auch Rudi Kennes von der sozialistischen Gewerkschaft FGTB erinnerte an frühere GM-Pläne, vier Opel-Werke in Europa zu schließen, darunter Antwerpen, wo heute 2500 Menschen arbeiten. Dies sitze allen noch in den Knochen, aber: »Wir lassen den Mut nicht sinken. Als Gewerkschaften werden wir alles in unserer Kraft Stehende tun, um die Schließung des Werkes abzuwenden.« Sein Kollege Luc Van Grinsven von der christdemokratischen Gewerkschaft CSC erklärte, die örtliche GM-Direktion und Vertreter von Magna seien von kürzlich präsentierten Vorschlägen über ein erfolgreiches Weiterbestehen des Werkes Antwerpen »angetan« gewesen. »Wir wollen hoffen, dass sie jetzt auch positiv aufgegriffen werden.«
Der flämische Technologie- und Industrieverband Agoria brachte in einer Erklärung die Hoffnung zum Ausdruck, »dass diese Wendung die letzte Episode einer langen Geschichte ist, und dass für Opel Antwerpen die Zeit der Ungewissheit und Sorge bald zu Ende ist«. Die Entscheidungen über den Standort Antwerpen dürften einzig nach ökonomischen und industriellen Kriterien gefällt werden. Dabei habe das Werk aufgrund seiner eigenen Vorzüge und der Rahmenbedingungen in Antwerpen und Flandern gute Chancen.
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