Werbung

Staat bekennt sich zu Schuld an Mord

1980 wurde Romero in El Salvador umgebracht

  • Lesedauer: 1 Min.
Fast 30 Jahre nach dem Mord an Erzbischof Óscar Arnulfo Romero hat der salvadorianische Staat die Verantwortung für die Bluttat übernommen.

Mexiko-Stadt (epd/ND). El Salvador verpflichtete sich gegenüber der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (IACHR) in Washington zur Entschädigung von Familienangehörigen und Kirche. Zugleich erkannte El Salvador erstmals ausdrücklich die Autorität der IACHR in diesem Fall an.

Die Kehrtwende El Salvadors erfolgte fünf Monate nach der Amtsübernahme von Mauricio Funes. Der erste linksgerichtete Präsident des Landes hatte Romero bei seiner Amtseinsetzung am 2. Juni als seinen »spirituellen Führer« bezeichnet. Romero war am 24. März 1980 während der Messe in San Salvador ermordet worden, nachdem er die damalige Militärdiktatur kritisiert hatte. Die weltweit Aufsehen erregende Tat markierte den Beginn des Bürgerkrieges in dem mittelamerikanischen Land, der bis 1992 Schätzungen zufolge 70 000 Menschen das Leben kostete. Romero, ein Verfechter der Befreiungstheologie, ist bis heute Identifikationsfigur der Armen in dem mehrheitlich katholischen Land. Ein Verfahren zu seiner Seligsprechung unterbrach der Vatikan im vergangenen Jahr, da das Motiv der Tat nicht geklärt sei.

Eine nach dem Bürgerkrieg eingesetzte Wahrheitskommission bezeichnete den inzwischen verstorbenen Roberto d'Aubuisson als intellektuellen Urheber des Mordes. Er ist Gründer der heute oppositionellen Rechtspartei Arena. Sie regierte El Salvador bis vergangenen Mai.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.