UNICEF: Kinder in Kriegsgebieten schützen
»Kaum fassbare Brutalität und Gleichgültigkeit«
Berlin (epd/ND). Zum 20. Jahrestag der UN-Kinderkonvention hat das Hilfswerk UNICEF einen besseren Schutz von Kindern in Kriegs- und Krisengebieten gefordert. Weltweit wüchsen rund eine Milliarde Kinder in Ländern auf, die in kriegerischen Auseinandersetzungen verwickelt sind, sagte Dieter Pool von UNICEF Deutschland am Freitag in Berlin. Diese Kinder seien einer kaum fassbaren Brutalität und Gleichgültigkeit in ihren Ländern ausgesetzt.
Zwar habe sich die Zahl schwer bewaffneter Konflikte gegenüber den 90er Jahren verringert, hieß es weiter. Gleichzeitig habe sich jedoch auch der Charakter der Kriege geändert. Bürgerkriege, Staatsverfall und chronische Krisen wie in Afghanistan, Sudan, der Demokratischen Republik Kongo oder Somalia forderten enorme Opfer unter der Zivilbevölkerung und schafften ganze Generationen »verlorener Kinder«.
Nach Angaben des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung gab es 2008 weltweit 39 »hochgewaltsame« Auseinandersetzungen. Schätzungsweise 250 000 Kinder in 25 Ländern lebten in bewaffneten Gruppen und Armeen, so das UN-Kinderhilfswerk. Sexuelle Gewalt und Kinderhandel seien in vielen Krisengebieten an der Tagesordnung.
UNICEF fordert daher, ausreichende Mittel für Kinder in den Kriegsgebieten zur Verfügung zu stellen, um die Grundversorgung mit Nahrung, Wasser, medizinischer Hilfe, Unterkunft sowie für Schulbildung bereitzustellen. Gleichzeitig müsse gegen die Rechtlosigkeit in den Ländern vorgegangen werden, sagte Pool.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.