Tagungsraum in Leipzig besetzt

Hochschulrektoren beraten über Bachelor und Master – Studenten fordern Veränderungen

  • Lesedauer: 2 Min.

Leipzig (Agenturen/ND). Vor Beginn der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Leipzig haben Studenten am Montag den Tagungsort besetzt. Rund 100 Studenten beteiligten sich an der Protestaktion in der Universität Leipzig, wie die Koordinatoren des bundesweiten Bildungsstreiks mitteilten. Die Studentenvertreter warfen der HRK vor, diese sei eine »nicht legitimierte Lobbyorganisation«.

Die demonstrierenden Studenten forderten von der HRK ein Bekenntnis gegen Studiengebühren und Zulassungsbeschränkungen. Zudem solle sich das Gremium für eine grundlegende Überarbeitung der Umsetzung des Bologna-Prozesses einsetzen.

Die Hochschulrektorenkonferenz will heute auf ihrer Mitgliederversammlung in Leipzig laut Tagesordnung unter anderem über die Weiterentwicklung der Bologna-Reform beraten, dessen Herzstück die Einführung neuer Bachelor- und Masterstudiengänge ist. Mehrere tausend Studenten wurden zu einer Protestaktion am Rande der Sitzung erwartet.

In den vergangenen Wochen hatten in Deutschland wiederholt zehntausende Studenten gegen Mängel in der Bildungspolitik protestiert. Im Zuge der Proteste hatten bereits mehrere Landesminister Verbesserungen bei den Bachelor-Studiengängen angekündigt. In der kommenden Woche sollen nach Angaben der Studentenvertreter an zahlreichen Hochschulen Projektwochen stattfinden. Es gebe inzwischen rund 100 Aktionsbündnisse, die bei der »Aktion Bildungsstreik« mitmachten. Am 10. Dezember wollen die Studenten die in Bonn tagende Kultusministerkonferenz mit einer Blockade »zum Nachsitzen zwingen«.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) äußerte erneut Verständnis für die bundesweiten Proteste der Studierenden. Im ARD-»Morgenmagazin« sagte sie am Montag: »Die Studenten haben da Recht, wo Studiengänge überfrachtet sind und wo ständig Prüfungen stattfinden.« Die Ministerin zeigte sich überzeugt, dass in den nächsten Monaten Veränderungen möglich gemacht werden können.

Schavan bekräftigte, dass die Koalition ein Bildungssparen einführen wolle, ähnlich dem bekannten Bausparmodell. »Wir kennen diesen Ansatz beim Bausparen. Das war eine Erfolgsgeschichte gerade für die, die kleinere Einkommen haben«, sagte Schavan. Für diejenigen, die keine Sparmöglichkeiten haben, werde man das BAföG weiterentwickeln und ein nationales Stipendienprogramm aufbauen. Foto: dpa

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