Kirche kontra Kennedy

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: 1 Min.

Patrick Kennedy, Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy, darf vorläufig »nicht den Leib des Herrn empfangen«. In schlichteren Worten: Der Katholik wurde von der sogenannten Heiligen Kommunion ausgeschlossen. Grund für die religiöse Restriktion ist die Haltung des demokratischen Kongressabgeordneten in Sachen Schwangerschaftsabbruch. Diese Frage möchte die Katholische Kirche in den USA nämlich zur Gretchenfrage bei der von Präsident Barack Obama initiierten Gesundheitsreform machen. Denn dem Klerus geht es weniger um die Millionen Menschen, die bislang ohne Sozialversicherung lebten, als vielmehr um etwaige staatliche Beihilfen bei der Beendigung von Schwangerschaften – einem Recht, das der Oberste Gerichtshof bereits vor 36 Jahren jeder US-Amerikanerin einräumte. Kennedys Vorwurf, die katholische Kirche sorge für »Missmut und Zwietracht«, da sie die aktuelle Reformdebatte mit dem Streit über die Finanzierung von Abtreibungen verbinde, dürfte indes auch den Unmut anderer christlicher Religionsgemeinschaften erregen. In der Abtreibungsfrage funktioniert die sonst eher problematische Ökumene in Gottes eigenem Land bestens. Und die Romkirche zeigt den Unbotmäßigen schon mal ihre Instrumente. Zum Glück sind diese heutzutage im Vergleich zu früheren Zeiten weit harmloser.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -