»Es ist an der Zeit ...«

Begründung des Nobel-Komitees zur Ehrung Obamas

  • Lesedauer: 2 Min.

Barack Obama erhält den Friedensnobelpreis für seinen außergewöhnlichen Einsatz zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern.

Das Komitee hat besonderes Gewicht auf seine Vision und seinen Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt. Obama hat als Präsident ein neues Klima in der internationalen Politik geschaffen. Multilaterale Diplomatie steht wieder im Mittelpunkt, mit besonderem Gewicht auf der Rolle, die die UN und andere internationale Organisationen spielen. Dialog und Verhandlungen sind hier die bevorzugten Mittel, um auch die schwierigsten internationalen Konflikte zu lösen. Die Vision einer atomwaffenfreien Welt hat auf kraftvolle Weise Verhandlungen um Abrüstung und Rüstungskontrolle neu belebt.

Durch Obamas Initiativen spielen die Vereinigten Staaten jetzt eine konstruktivere Rolle zur Bewältigung der Klima-Herausforderungen, mit denen die Welt konfrontiert ist. Demokratie und Menschenrechte sollen gestärkt werden. Es geschieht selten, dass jemand wie jetzt Obama die Aufmerksamkeit der Welt derart auf sich zieht und neue Hoffnungen auf eine bessere Zukunft entfacht. Seine Diplomatie fußt auf der Vorstellung, dass diejenigen, die die Welt führen sollen, dies auf der Grundlage von Werten ... tun müssen, die von der Mehrheit der Weltbevölkerung geteilt werden.

Über 108 Jahre hat das Nobel-Komitee genau die Art von internationaler Politik ... zu stärken versucht, deren Sprecher Obama jetzt geworden ist. Das Komitee will sich hinter Obamas Appell stellen: »Jetzt ist es an der Zeit, dass wir alle unseren Teil der Verantwortung für eine globale Antwort auf globale Herausforderungen übernehmen.«

Oslo, 9. Oktober 2009

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