Kein neues Kraftwerk in Mainz
Ampel-Stadtrat stoppt umstrittenes Projekt
Mainz (dpa/ND). Das umstrittene Kohlekraftwerkprojekt in Mainz ist wohl endgültig vom Tisch: Nach der gescheiterten Finanzierung des Neubaus hat nun auch die neue Ampelkoalition im Stadtrat das Projekt beerdigt. In der Koalitionsvereinbarung, die am Dienstag vorgestellt wurde, heißt es: »Die Parteien sind sich einig, dass das Projekt ›Kohleheizkraftwerk Ingelheimer Aue‹ beendet ist.« Dem Projekt fehle damit der politische Rückhalt, sagte der Mainzer Stadtsprecher am Mittwoch.
Ende Oktober hatte die zuständige Behörde eine Genehmigung für den sofortigen Bau des Kraftwerkes zurückgezogen, weil der kommunale Energieversorger Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) erklärt habe, dass die Finanzierung nicht sicher sei. Laut Planung sollte die Anlage bis 2013/14 fertiggestellt sein. Das Unternehmen wollte sich am Mittwoch nicht äußern. Die SDP-Fraktion im Mainzer Rathaus hatte den Bau des Kraftwerkes lange Zeit unterstützt. Allerdings konnten die Grünen mit dem Thema bei den Kommunalwahlen im Sommer punkten. Inzwischen hat die SPD eine Kehrtwende vollzogen. Auch hatte es Proteste von Umweltschützern und Bürgern gegeben.
Das Kohlekraftwerk auf der Rheininsel Ingelheimer Aue mit einer Leistung von 820 Megawatt sollte Strom und Fernwärme erzeugen. Der Energieversorger Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG gehört zu gleichen Teilen den Stadtwerken Mainz und der Wiesbadener ESWE Versorgungs AG.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.