Dörfer warten nach Datenpanne auf Gelder

Weil eine Hamburger Behörde Orte verwechselte, verloren Gemeinden in Mecklenburg Zuschüsse

  • Lesedauer: 1 Min.

Mölln/Schwerin (dpa/ND). Mehrere Dörfer in Mecklenburg-Vorpommern warten nach Einwohner-Datenpannen im norddeutschen Meldesystem auf rund 180 000 Euro entgangener Gelder vom Land. »Das wären rund 90 000 Euro an Schlüsselzuweisungen für zwei Jahre, die uns fehlen«, sagte der Bürgermeister von Mölln (Kreis Demmin), Johannes Krömer, am Samstag der dpa. Auch der Gemeinde Techentin (Kreis Parchim) seien über mehrere Jahre schon rund 90 000 Euro entgangen, hieß es vom dortigen Bürgermeister Hans Helmut Gertz.

Das Schweriner Innenministerium, dem die Fälle bekannt seien, habe inzwischen mit einem Erlass an die Meldeämter reagiert. »Das wird bestimmt noch mehr Gemeinden betreffen, allerdings melden sich nie diejenigen freiwillig, die zu viel Zuweisungen erhalten«, erklärte Gertz.

Die Pannen gehen auf Orts-Verwechslungen zurück: Die Hamburger Meldebehörde zog 106 Wegzüge aus Mölln im benachbarten Schleswig-Holstein 2007 und 2008 dem Dorf bei Neubrandenburg ab. »Das wird bis Jahresende korrigiert, wir hoffen auch auf einen finanziellen Ausgleich«, sagte Krömer. Er hatte sich an den zuständigen Landrat, den Städte- und Gemeindetag, das Statistikamt und das Innenministerium gewandt.

Die Behörde in Hamburg erfasst die Einwohner auch für Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern und stellt die Daten den dortigen Statistikern zur Verfügung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.