Ja der Denkmalschützer gilt

Denkmal / Steuern

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Finanzämter behalten sich zwar eine kritische Prüfung aller eingereichten Steuerunterlagen vor, aber manchmal sind auch sie an die Entscheidungen anderer Behörden gebunden. Das war nach Auskunft der LBS beim Erwerb eines denkmalgeschützten Gebäudes so, bei dem der Fiskus deutlich weniger an abzugsfähigen Sanierungskosten anerkennen wollte, als das die Denkmalschützer zuvor bereits getan hatten.

Der Käufer einer denkmalgeschützten Wohnung hatte unter anderem steuerliche Vorteile im Sinne. Die Denkmalschützer im zuständigen Regierungspräsidium bestätigten ihm denn auch schriftlich, dass der Einsatz von mehr als 140 000 Euro nötig gewesen sei, um die Immobilie fachgerecht zu erhalten und sinnvoller Nutzung zuzuführen.

Diese Bescheinigung reichte der Eigentümer bei der Abgabe seiner Einkommensteuererklärung vor dem Finanzamt ein –, um dann eine große Enttäuschung zu erleben. Denn der Fiskus wollte lediglich rund 100 000 Euro und damit etwa ein Drittel weniger als gedacht anerkennen.

Die Richter des Finanzgerichts Hamburg entschieden in diesem Fall nach gründlicher Prüfung zu Gunsten des Steuerzahlers. Denn der Bürger habe den Bescheid der Denkmalschützer »nach Treu und Glauben unter Berücksichtigung aller ihm bekannten Umstände« so verstehen müssen, dass er rund 140 000 Euro steuerlich geltend machen könne. Der Fiskus dürfe solche Zusagen nicht ohne weiteres rückgängig machen. Es herrsche hier eine »Bindungswirkung« des Finanzamts an die Erklärung einer anderen Behörde.

Urteil des Finanzgerichts Hamburg, Az. 6 K 157/06

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -