Vorerst kein Vertreter Polens in Stiftungs-Beirat
Historiker Szarota sagt seine Mitarbeit ab
Berlin/Warschau (dpa/ND). Der polnische Historiker Tomasz Szarota verzichtet überraschend auf seine Mitarbeit an dem wissenschaftlichen Beraterkreis der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Das teilte ein Sprecher von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Mittwoch der dpa mit. Er bestätigte damit einen Bericht der polnischen Zeitung »Gazeta Wyborcza«. Seine Entscheidung sei endgültig, zitierte das Blatt den renommierten Wissenschaftler.
Der 69-jährige Spezialist für die Geschichte des Zweiten Weltkrieges war der einzige polnische Vertreter im Beirat, der vom früheren bayerischen Kultusminister Hans Maier geleitet wird. Dem Beraterkreis, der an der Konzeption für das in Berlin geplante Vertriebenen-Dokumentationszentrum mitwirken soll, gehören neun Mitglieder an, darunter sollen auch drei ausländische Experten aus Polen, Tschechien und Ungarn sein.
Neumanns Sprecher sagte zu dem Rückzieher des polnischen Historikers, man habe die Entscheidung zur Kenntnis genommen, für die ihm die Gründe nicht bekannt seien. »Wir gehen davon aus, dass der Direktor der Stiftung Manfred Kittel schnellstmöglich einen neuen Vorschlag für einen renommierten Wissenschaftler aus Polen machen wird, der die Arbeit des wissenschaftlichen Beirats unterstützen wird«, sagte er.
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