Werbung

Mehr Geld für die Kommunen

Der Bund machte weitere Zugeständnisse

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 2 Min.

Ja, was denn nun? Während Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) nach der entscheidenden Bundesratssitzung behauptete, man habe sich »nicht rauskaufen lassen«, klang das bei seinem niedersächsischen Amtskollegen Christian Wulff ganz anders. Am Freitagmorgen hatte Wulff dem rbb-Inforadio verraten, dass der Bund weitere Zugeständnisse gemacht habe, um eine Mehrheit in der Länderkammer für das Wachstumsbeschleunigungsgesetz zu sichern. Der Niedersachse lobte dabei ausdrücklich den »Geist der Gespräche«.

Damit war spätestens klar, dass das fragwürdige Gesetz nicht am Veto einiger CDU-Landesfürsten scheitern würde. Im Gegenzug muss der Bund nun bei den Unterkunftskosten für Hartz-IV-Betroffene nachbessern. Ursprünglich sollte der Bundesanteil von derzeit 25,4 auf 23,6 Prozent sinken. Das Parlament hatte vor kurzem ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, weil die Zahl der Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften zurückgegangen war. Einer umstrittenen Berechnungsformel zufolge darf der Bund in diesem Fall seine Zahlungen ebenfalls kürzen. Länder und Kommunen hatten aber stets betont, dass die Unterkunftskosten nicht gesunken seien – im Gegenteil. Wie es der Zufall wollte, stand jenes Gesetz am Freitag im Bundesrat zur Abstimmung und wurde prompt in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Dort wird man wohl im Sinne der Länder und Kommunen nachbessern.

Auch bei der anstehenden Reform der Jobcenter ließ sich der Bund finanzielle Zusagen entlocken. Wie es aus Verhandlungskreisen hieß, will der Bund die beim Umbau der Jobcenter anfallenden Kosten übernehmen. Allein Schleswig-Holstein würde diese Zusage um 20 Millionen Euro entlasten. Allerdings ist bislang noch nicht klar, wie diese Reform überhaupt aussehen soll.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -