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Der große Wille allein reicht nicht

SCC Berlin verliert Spitzenspiel der Volleyball-Bundesliga gegen Generali Haching 1:3

Sebastian Fuchs stand einsam auf dem Spielfeld der sich leerenden Sömmeringhalle. »Natürlich sind wir sehr enttäuscht. Wir haben über Weihnachten durchtrainiert. Doch mit der Niederlage müssen wir fertig werden und vor allem nach vorn schauen.« Es war das Spitzenspiel des 11. und letzten Spieltags der Hinrunde. Der Zweite – Generali Haching – zu Gast beim Vierten, dem SCC Berlin. Diagonalspieler Fuchs hatte in der Anfangsformation zunächst Aleksandar Spirovski Platz machen müssen. Als er beim Stand von 19:22 im ersten Satz Spirovski ablöste, kam entschieden mehr Schwung ins Spiel und der SCC bis auf einen Punkt heran, verlor dann aber unglücklich 23:25. Sebastian Fuchs war mit 15 auch der erfolgreichste Berliner Punktesammler.

Blumen gab es nur am Anfang – für den Kubaner Salvador Hidalgo Oliva zum 24. Geburtstag. Auf ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk hofften zwar 2048 SCC-Anhänger in der Halle. Doch sie wurden enttäuscht. Das Geschenk nahmen die Spieler von Generali Haching mit nach Hause. In deren »Diensten« stehen mehrere Ex-Berliner, so Marco Liefke und Eugen Bakumowski. Doch Haching besaß noch einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Berlinern. Die Mannschaft ist seit zwei Jahren in dieser Formation zusammen. Da ist es leichter, den Rhythmus zu finden.

Der SCC dagegen hat bekanntlich sein Gesicht zu Beginn und im Laufe der Saison erheblich verändert. Der bislang letzte Neuzugang ist der 26-jährige Bulgare Krasimir Gaydarski, der bisher 87 mal für seine Nationalmannschaft spielte und mit ihr die Bronzemedaille bei der WM 2006 und der EM 2009 sowie Platz fünf bei den Olympischen Spielen in Peking erkämpfte.

Doch auch Gaydarskis Erfahrung rettete die Berliner am Sonntagabend nicht. Zwar kamen sie im zweiten Satz besser ins Spiel, führten zwischenzeitlich mit sieben Punkten Vorsprung und gewannen deutlich 25:20. Doch wer nun hoffte, dass der SCC auf der Siegerstraße ist, wurde enttäuscht. Die Sätze drei und vier gingen mit 23:25 und 21:25 an Haching. Anstelle des erhofften Sprungs nach oben fiel die Mannschaft auf den fünften Tabellenplatz zurück.

Trainer Andrej Urnaut blieb gelassen. »Wir haben gegen einen Konkurrenten mit sehr erfahrenen Spielern großen Willen gezeigt.« In den entscheidenden Momenten dann habe man wohl ein paar Fehler zu viel gemacht. Der große Wille allein reicht nicht zum Sieg.

Manager Kaweh Niroomand dagegen machte seiner Enttäuschung auch schon während des Spiels lautstark Luft. »Nur vom jüngsten und ältesten Spieler hatte man heute den Eindruck, dass sie gewinnen wollen.« Gemeint sind Jaroslav Skach und Ricardo Galandi. »Unsere Mannschaft kommt immer gleich aus dem Rhythmus, wenn sie unter Druck gerät.« Im dritten Satz sei ein Vier-Punkte-Rückstand aufgeholt worden, »dann verloren wir durch blöde Fehler«.

Die Chance auf Wiedergutmachung hat der SCC bereits am 10. Januar. Zum Rückrundenauftakt empfängt er in der Max-Schmeling-Halle evivo Düren und will die 2:3-Pokalpleite vergessen machen. Bereits am 6. Januar kämpfen die Berliner in Lausanne um den Einzug ins Achtelfinale des Europacups (Rückspiel am 13. Januar).

Männer- Bundesliga, 11. Spieltag

TV Bühl - Moerser SC 3:1
SCC Berlin - Generali Haching 1:3
TV Rottenburg - Volleys Bottrop 3:0
Friedrichshafen - Königs Wusterh. 3:0
VC Franken - Bad Dürrenberg n. Red.

1. Friedrichshafen 11 33:5 22:0
2. Generali Haching 11 30:10 18:4
3. Rottenburg 10 24:13 16:4
4. evivo Düren 10 24:14 14:6
5. SCC Berlin 11 27:12 14:8
6. Netzhoppers KW 11 22:24 12:10
7. TV Bühl 11 19:26 10:12
8. Wuppertal Titans 11 13:28 6:16
9. VC Franken 10 14:24 4:16
10. Dürrenberg 10 12:26 4:16
11. Moerser SC 11 11:27 4:18
12. RWE Bottrop 11 10:30 2:20

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