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Jahr 2025: Zwar mehr Geld, aber auch mehr Belastungen
Das neue Jahr 2025 bringt für viele wieder zahlreiche Änderungen
Freuen können sich Rentnerinnen und Rentner. Sie sollen zum 1. Juli 2025 höhere Renten bekommen. Rund 3,5 Prozent mehr lautet die offizielle Prognose für die Rentenerhöhung. Ganz sicher ist das aber noch nicht, denn erst im Frühjahr legt das Bundeskabinett je nach aktueller Konjunkturlage und Lohnentwicklung fest, wie die Renten tatsächlich steigen.
Allerdings wird in diesem Jahr auch wieder ein Schritt hin in Richtung einer höheren Altersgrenze für den Rentenbeginn gemacht. Das Rentenalter erhöht sich um zwei Monate, das heißt, Menschen des Jahrgangs 1960 können mit 66 Jahren und sechs Monaten ohne Abschläge in den Ruhestand treten. Auch steigt in diesem Jahr der Anteil der Rente, für den das Finanzamt Steuern fordert. Diejenigen, die 2025 in Rente gehen, müssen 83,5 Prozent ihrer Bruttorente versteuern, sofern diese über dem Freibetrag liegt. Der Mindestlohn, der im Jahr 2024 auf 12,41 Euro pro Stunde angehoben wurde, steigt ab 1. Januar erneut – nun auf 12,82 pro Stunde. Damit erhöht sich gleichzeitig die Verdienstgrenze für Minijobs von 538 Euro auf 556 Euro im Monat.
Sinken soll im Großen und Ganzen die Steuerlast. Allerdings muss deswegen nicht mehr Geld im Portemonnaie übrig bleiben. Schuld daran sind die gestiegenen Kosten im Gesundheitswesen. Deutschland ist bei den Gesundheitsausgaben Spitze, bei den gesundheitlichen Ergebnissen liegen wir im internationalen OECD-Vergleich bestenfalls im Mittelfeld.
Fast alle Krankenkassen erhöhen in diesem Jahr ihren Zusatzbeitrag. Er soll durchschnittlich um fast die Hälfte von 1,7 auf 2,5 Prozent in die Höhe schnellen, aquch höhere Ansteige sind möglich. Das ist ein Rekordanstieg seit der Einführung des Zusatzbeitrages 2015. Auch die Beiträge für die Pflegeversicherung steigen an. Der Beitragssatz ist seit dem 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte gestiegen.
Eingeführt wird zu Jahresbeginn auch die umstrittene elektronische Patientenakte. Es gibt sie zunächst in zwei Modellregionen, ab März soll sie dann deutschlandweit für alle nutzbar sein. Wer die elektronische Patientenakte nicht möchte, muss bei seiner Krankenkasse aktiv Widerspruch dagegen einlegen, dann wird sie gar nicht erst eingerichtet.
Auch die Deutsche Post ist wieder für Überraschungen gut. Die Preise steigen erneut, der Service leider nicht. So kostet unter anderem der Standardbrief nun 0,95 Cent (bisher 0,85), die Postkarte genauso viel (bisher 0,70). Auch bei Paketen und Päckchen langt die Post zu. Dafür dauert die Briefzustellung nun länger, die sprichwörtliche Schneckenpost ist unterwegs. 95 Prozent der Briefe müssen künftig erst nach drei Werktagen statt wie bisher nach zwei Tagen ihren Empfänger erreichen.
Eine positive Nachricht ist die von der Einführung des EU-einheitlichen Ladekabels. Die Richtlinie der Europäischen Union soll dem Kabelchaos und dem Elektroschrott Einheit gebieten. Ab 2025 gibt es nur noch einen Anschluss: USB-C als Ladestandard für Smartphones, Tablets und andere Geräte ist nun Pflicht. Für Laptops gilt das einheitliche Ladekabel erst ab 2026.
Für Sparer gibt unser langjähriger Ratgeber-Autor Hermannus Pfeiffer wertvolle Tipps. Zum Beispiel zum nachhaltigen Geldanlegen. Analysen der Stiftung Warentest zeigen, dass Geldanlagen mit Nachhaltigkeitswert genauso rentabel sind wie konventionelle. »Je langfristiger Sie anlegen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine solide Rendite erzielen werden. Wichtig bleibt auch 2025, dass Sie nicht gleich alle Eier in einen Korb legen«, so der Tipp unseres Experten.
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