Neuer Angriff auf Gaza
Schmugglertunnel bombardiert / USA-Plan vorgestellt
Gaza/New York (AFP/ND). Die israelische Luftwaffe griff nach Angaben von Augenzeugen und Vertretern der im Gazastreifen herrschenden Hamas insgesamt sieben Ziele an, darunter die zwei Schmugglertunnel. Die übrigen Ziele befanden sich demnach in der Nähe von Gaza und unweit von Chan Junis.
Wie die Armee erklärte, gingen den Einsätzen Angriffe mit zehn Granaten und einer Rakete aus dem Palästinensergebiet voraus, bei denen jedoch niemand verletzt wurde. Vor den Luftangriffen hatten israelische Flugzeuge am Donnerstag über dem Gazastreifen Tausende Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung in arabischer Sprache aufgefordert wurde, mindestens 300 Meter Abstand zu der Grenze zu Israel zu halten. »Wer der Grenze näher kommt, wird in Gefahr sein«, stand auf den Blättern.
Ein Jahr nach der Zerstörung von UN-Einrichtungen im Gazastreifen während des israelischen Krieges gegen das Palästinensergebiet steht eine Vereinbarung zwischen Israel und der UNO über Entschädigungszahlungen kurz bevor. Beide Seiten hätten eine Grundsatzeinigung erzielt, sagte UN-Sprecher Martin Nesirky am Donnerstag in New York. Zu der Höhe der Entschädigungszahlung wollte der Sprecher keine Angaben machen. Der britische Sender BBC berichtete, die Verhandlungspartner hätten sich auf zehn Millionen Dollar geeinigt.
Kurz nach dem Ende der Gaza-Offensive vor einem Jahr hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärt, er werde für die Schäden, die israelische Armee an UN-Einrichtungen im Gazastreifen angerichtet habe, mehr als elf Millionen Dollar als Entschädigung verlangen. Während des dreiwöchigen Krieges im Dezember 2008 und Januar 2009 waren auch mehrere UN-Einrichtungen wie Warenlager und Schulen sowie UN-Fahrzeuge wurden beschädigt oder zerstört.
Der Nahostbeauftragte der USA, George Mitchell, sagte dem Sender PBS, aus Sicht Washingtons könnten die Verhandlungen über einen Nahostfriedensvertrag innerhalb von zwei Jahren zum Abschluss gebracht werden. Wenn die Verhandlungen »erst einmal angefangen haben, können sie nach unserer Einschätzung innerhalb dieser Frist ein Ergebnis erzielen«, fügte Mitchell hinzu. Bereits am Montag hatte die israelische Zeitung »Maariv« berichtet, die US-Regierung wolle mit einem neuen Verhandlungsplan den Nahostkonflikt innerhalb von zwei Jahren beenden.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.