WM-Gastgeber fehlt bei Afrikas Probe
Fußball: Am Sonntag beginnt der Afrika-Cup
Den Afrika-Cup vor Augen, die WM im Kopf: Für Stars wie Didier Drogba (Elfenbeinküste), Samuel Eto'o (Kamerun) oder John-Obi Mikel (Nigeria) ist die am Sonntag in Angola beginnende Kontinental-Meisterschaft eine besondere Herausforderung. Sie gehen mit ihren Mannschaften als große Favoriten in das Turnier, das schon ganz im Zeichen der Fußball-WM im Sommer steht. »Das ist eine Art Generalprobe. Der Sieger des Afrika-Cups ist sicherlich auch einer der Favoriten in Südafrika«, meint Samuel Eto'o. Nur Zuschauen beim Afrika-Cup kann ausgerechnet der WM-Gastgeber. Südafrika verpasste die Qualifikation.
Für die Trainer ist es nicht einfach, beide Meisterschaften zu verbinden. Afrikas Teams fällt es traditionell schwer, bei beiden Großereignisse zu glänzen. Nur Nigeria gelang es 1994 einmal, binnen sechs Monaten den Afrika-Cup zu gewinnen und dann auch noch eine gute WM zu spielen. Ghanas Coach Milovan Rajevac etwa setzt deshalb in Angola auf acht U 20-Weltmeister von 2009. So kann er mit Blick auf die WM und das Gruppenspiel gegen Deutschland seine Talente testen. Um die Teilnahme seines größten Stars, Mickael Essien von Chelsea London, muss er wegen Visa-Problemen noch bangen.
Den wohl stärksten Kader des Turniers hat die Elfenbeinküste. Alle Stars wie Drogba, Salomon Kalou (beide FC Chelsea) oder die Touré-Brüder Kolo (Manchester City) und Yaya (FC Barcelona) spielen in Europa. »Wir sind wie eine große Familie«, sagt Drogba. »In jedem Team, in dem viele Stars spielen, ist es wichtig, dass die Spieler eng zusammenrücken. Wir wollen unser Land stolz machen.«
Für Kamerun mit Eto'o (Inter Mailand) und Alexandre Song (FC Arsenal) oder Nigeria mit Chinedu Obasi (Hoffenheim) und Mikel gilt dasselbe. »Wir können es schaffen«, sagt Eto'o. »Wir dürfen nur niemanden unterschätzen.«
Zu den Favoriten zählen neben Titelverteidiger Ägypten mit Mohamed Zidan (Dortmund) auch Gastgeber Angola und Mali. Beide bestreiten am Sonntag um 20 Uhr das Eröffnungsspiel. Mali hat mit Frederic Kanouté (FC Sevilla) oder Mohamed Sissoko (Juventus Turin) auch Stars. Für sie zählt nur der Afrika-Cup – bei der WM im Sommer sind sie nicht dabei.
Gruppe A
Angola, Mali, Malawi, Algerien
Gruppe B
Elfenbeinküste, Burkina Faso, Ghana, Togo
Gruppe C
Ägypten, Nigeria, Mosambik, Benin
Gruppe D
Kamerun, Gabun, Sambia, Tunesien
Gruppen-1. und 2. im Viertelfinale.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.