Streusalz & Ärztemangel

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 1 Min.

W iederholt müssen wir in dieser Zeitung über Dinge sprechen, die nicht ausreichen. Während Schlitten oder Streusalz nur temporär zur Mangelware zählen und man in einer Jahreszeit sofort einen prima Schuldigen dafür gefunden hat, sieht es beim Mangel an niedergelassenen Ärzten ein wenig anders aus. Er wird – außentemperaturunabhängig – seit vielen Jahren beklagt. Die Liste derjenigen, denen die Schuld daran in die Schuhe geschoben wird, ist lang. Medizinstudenten sagen, es seien die Bürokratie und die geringen Honorare. Krankenkassen fordern die Ärztevereinigungen auf, den Kollegen in überversorgten Gebieten Geld wegzunehmen und es in unterversorgte zu stecken. Politiker wollen den Nachwuchs an die ethischen Pflichten erinnern oder Bewerber um einen Hausarztposten in der Pampa beim Studium bevorzugen.

Ideen werden seit Jahrzehnten mit großem Geschrei hin- und hergewendet. Wer zum Hautarzt immer weiter fahren und auf einen Termin immer länger warten muss, wird sich fragen, wie ernst diese Debatte eigentlich gemeint ist und ob Verbesserungen wirklich erwogen werden. Seit 20 Jahren erhöhte sich die Zahl der ambulanten Ärzte um die Hälfte. Beim nüchternen Blick auf die Statistik könnte man den Mangel für ein Organisationsproblem halten. So ähnlich wie bei Schlitten und Streusalz.

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