SCC wieder mit leeren Händen

Volleyball: Nur Christoph Schwarz überzeugt beim 0:3 gegen Düren

Und es hat wieder nicht gereicht. Die beiden Satzbälle im dritten Satz vergeben und der SCC Berlin stand auch im ersten Rückrundenspiel der Volleyballbundesliga gegen evivo Düren – die Mannschaft ist inzwischen der Favoritenschreck der Liga – nach dem 0:3 (21:25, 20:25, 27:29) mit leeren Händen da.

In den letzten beiden Heimspielen gab es zu Beginn Blumen für Geburtstagskinder. Am Sonntag wurde Allan van de Loo 35. Zum Feiern wird ihm sicher am Abend nicht gewesen sein. Denn alle Anfeuerungsrufe der fast 4000 Zuschauer in der Berliner Max-Schmeling-Halle nützten nichts.

Während die SCC-Spieler enttäuscht die Halle verließen, feierten die Dürener. Eigentlich wollte sich der SCC für die bittere Pokalpleite (2:3) im Viertelfinale revanchieren. Aber Revanche gelang nur Düren – für die 0:3-Heimniederlage am 1. Spieltag Anfang Oktober – gegen den SCC. In den entscheidenden Situationen versagten den Berlinern nun schlicht die Nerven. Die Verunsicherung wuchs und Platz fünf scheint derzeit das Maß aller Dinge zu sein.

SCC-Manager Kaweh Niroomand meinte – im Vergleich zu seinen regelrechten Wutausbrüchen nach der Niederlage gegen Haching – äußerst beherrscht: »Am ersten Spieltag der Hinrunde haben wir dieselbe Mannschaft 3:0 geschlagen. Jetzt verlieren wir 0:3. Das spricht für die Nichtentwicklung einer Mannschaft. Die völlig verunsicherten Spieler blieben in den ersten beiden Sätzen weit unter ihren Möglichkeiten. Erst im dritten Satz leisteten sie Widerstand.« Da hätten sie auch gezeigt, dass sie in der Lage sind, Leistungen zu bringen. »Nur Schwarz hat ein großes Spiel gemacht«, so die einzig lobenden Worte Niroomands. Eine »zweieinhalb Sätze desolate Vorstellung« reicht nun mal nicht, um wichtige Punkte einzufahren. Düren dagegen habe sich in den letzten vier Monaten enorm weiterentwickelt. »Die Mannschaft spielt so wie wir im ersten Spiel.«

Einer der stärksten im starken Dürener Team war ein alter Bekannter, Ilja Wiederschein, der schon für den SCC und Friedrichshafen spielte. Allerdings ist er auch einer der »stärksten«, wenn es um endlose, aber letztlich sinnlose Debatten mit den Schiedsrichtern geht, die allerdings auch nicht ihren besten Tag hatten.

Hilflosigkeit herrscht auch bei den Spielern. Diagonalangreifer Sebastian Fuchs sitzt traurig am Spielfeldrand, versucht sich Mut zu machen. »Es wird nicht leicht werden, doch wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen.« Die ersten zweieinhalb Sätze habe er sich gefühlt, »als ob man gegen eine Gummiwand läuft. Kein Ball kommt unten an, dadurch wird das Spiel nicht leichter.« Christoph Schwarz war auch für ihn der überragende Spieler der Mannschaft. »Er hat heute Bombenstimmung gemacht und ist ein Riesengewinn für die Mannschaft.« Malte Holschen, der von Düren 2009 an die Spree wechselte, meinte: »Es ist nicht so, dass wir nicht wollten oder konnten. Doch Düren war ein Stück weit geduldiger, die Mannschaft hat in schlechten Situationen einfach besser reagiert.«

»Der SCC hat Volleyball in Berlin salonfähig gemacht, das Umfeld stimmt – und jetzt?«, fragt Manager Niroomand. Der Wille zum Siegen ist da. Die Berliner Volleyballanhänger hoffen, dass nun auch das Leistungsvermögen abgerufen wird, um den Siegeswillen in Punkte zu verwandeln – damit die Hauptstadt-Volleyballer nicht im Mittelfeld versinken.

Friedrichshafen - Moerser SC 3:2
TV Bühl - Generali Haching 0:3
Wuppertal - Rottenburg 0:3
SCC Berlin - evivo Düren 0:3

1. Friedrichshafen 12 36:7 24:0
2. Generali Haching 12 33:10 20:4
3. evivo Düren 12 30:15 18:6
4. TV Rottenburg 12 28:16 18:6
5. SCC Berlin 12 27:15 14:10
6. Königs Wusterh. 12 23:27 12:12
7. TV Bühl 12 19:29 10:14
8. VC Franken 12 20:27 8:16
9. Wuppertal 12 13:31 6:18
10. Bad Dürrenberg 11 14:29 4:18
11. Moerser SC 12 13:30 4:20
12. Volleys Bottrop 11 10:30 2:20

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