Unfall kann Schrottplatz bedeuten

Versicherung

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein Unfall mit einem alten Auto kann das Ende selbst für geliebte Rostlauben bedeuten: Liegen die Reparaturkosten nämlich um 130 Prozent über dem Betrag, den es kosten würde, dasselbe Modell nochmals zu kaufen, muss die Versicherung sie nicht komplett zahlen. Wenn ein Auto in solchem Maße beschädigt sei, liege ein wirtschaftlicher Totalschaden vor, so das Urteil des Amtsgerichts München (Az: 345 C 4756/09). Deshalb müsse die Versicherung lediglich die Kosten für den Neukauf eines ähnlichen Wagens zahlen. Durch die 130-Prozent-Grenze werde dem Wunsch des Besitzers, seinen Wagen zu behalten, ausreichend Rechnung getragen. Im konkreten Fall war ein Autofahrer auf das Auto einer Frau aufgefahren und hatte dabei unter anderem das Heck beschädigt. Der Ehemann der Frau klagte, weil die Versicherung des Unfallverursachers nicht die gesamten Reparaturkosten von 7243 Euro übernehmen wollte. Als Grund wurde angegeben, dass das Auto selber nur noch 2500 Euro wert sei. Auch die Wiederbeschaffung würde nur 5500 Euro kosten, hieß es. Die Versicherung zahlte 3506 Euro. Das war dem Autobesitzer zu wenig: Für dieses Geld bekomme er kein entsprechendes Auto. Da die Kosten für eine Reparatur um nur 1,7 Prozent über der gesetzlich vorgesehenen 130-Prozent-Grenze lagen, forderte er das gesamte Geld ein.

Das Gericht lehnte dies ab, weil zum einen die Grenze gelte und zweitens für das Geld sehr wohl ein ähnliches Auto zu bekommen sei.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.