Monokulturen: Nur gut für die Gentech-Industrie
Wegen Biogas-Boom nimmt Maisanbaufläche zu
Berlin (ND). In Deutschland wird immer mehr Mais angebaut. Laut der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag wuchs die Anbaufläche von 2005 bis 2009 von 1,7 auf 2,1 Millionen Hektar. Die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion, Kirsten Tackmann, warnte jedoch davor, dass aus finanziellen Gründen immer weniger vorbeugende Kontrollen gegen die zwei Hauptschädlinge – den Maiszünsler und den Wurzelbohrer – durchgeführt werden. »Das spielt der Gentech-Lobby in die Hände«, so Tackmann. Monokulturen erhöhten das Risiko für Schädlingsbefall weiter. Hersteller »transgener Wunderpflanzen« versuchten in dieser Situation, ihre Produkte besser zu vermarkten.
Die Linkspolitikerin begrüßte Biogasanlagen zwar als »energie- und klimapolitisch gut«. Wenn daraus aber schließlich die »Propagierung von Gentechnik« als Alternative zur herkömmlichen Schädlingsbekämpfung folge, sei das ein »nicht beherrschbarer Irrweg«. Der Anbau von Genmais müsse, wie es beispielsweise in Ungarn der Fall sei, verboten werden.
Demnächst steht die Entscheidung der EU-Kommission über den Anbau der gentechnisch veränderten Maissorte MON810 an. Die Bundesregierung will die Entscheidung abwarten, bevor sie über eine Zulassung entscheidet.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.