Verband: »Bild«-Bericht zu Hartz IV falsch
Paritätischer spricht von Stimmungsmache
Berlin (epd/ND). Der Paritätische Wohlfahrtsverband erhebt schwere Vorwürfe gegen die »Bild«-Zeitung. Die Berechnungen, die die Zeitung unter der Überschrift »Macht Hartz IV faul?« in ihrer Freitagsausgabe veröffentlicht hat, seien allesamt falsch und in der deutlichen Absicht manipuliert, Stimmung gegen Hartz-IV-Bezieher zu machen, erklärte der Verband in Berlin. Auch der DGB nannte den »Bild«-Bericht eine »bodenlose Frechheit«. »Offenbar soll die Demontage des Sozialstaats vorbereitet werden«, so der Gewerkschaftsbund.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband wirft der Zeitung vor, bei den Vergleichsrechnungen zwischen dem verfügbaren Einkommen von Familien im Hartz-IV-Bezug und Haushalten von Geringverdienern wichtige Einkommensquellen systematisch unterschlagen zu haben. Das Wohngeld und der Kinderzuschlag seien in allen Fällen ignoriert worden, obwohl sie den Arbeitnehmerfamilien zustünden. Die unterschlagenen Leistungen summierten sich in einzelnen Beispielrechnungen auf über 700 Euro. »In Wirklichkeit ist der Lohnabstand bei allen dargestellten Haushalten gewahrt«, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Er wirft der Zeitung »verantwortungslose Stimmungsmache« vor.
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