Standpunkt

Fackeln im Ölfeld

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Als im Juni 2008 das Vorwahlduell der Demokratischen Partei tobte, schwor der Präsidentschaftskandidat Barack Obama vor der wichtigsten jüdischen Interessenvertretung in den USA, dem American Israel Public Affairs Committee: »Ich werde alles in meiner Kraft stehende tun, um eine iranische Atombombe zu verhindern.« Und in die Stille des Saales betonte er nach rhetorischer Pause noch ein Mal: »Alles.« Man sollte sich daran erinnern, wenn Washington nach der Ankündigung neuer Sanktionen gegen Teheran jetzt Kriegsschiffe in die Golf-Region schickt und in Katar, Kuwait, den Vereinten Arabischen Emiraten und Bahrain Patriot-Raketenabwehrsysteme installieren will, Anlagen, über die Israel und Saudi-Arabien bereits verfügen.

Dieses Signal geht an Iran wie an seine Nachbarn. Hier Drohung und Abschreckung, dort Beruhigung und Einbindung. Und das nicht nur mit Blick auf das umstrittene Nuklearprogramm Teherans. Kurz vor den Nachrichten aus Washington hat sich Irans Präsident Ahmadinedschad als Prophet betätigt und den Nahen Osten zur wichtigsten Region der Zukunft erklärt – in der die USA immer mehr an Einfluss verlieren werden. In der Tat stehen entscheidende geostrategische Interessen der Supermacht auf dem Spiel. Angriffsziele in Iran hat das Zentralkommando der US-Armee bereits unter Obama-Vorgänger Bush ausgewählt.

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