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Bauen ohne Gewinn
Bernd Kammer bittet um eine Bauakademie-Spende
Alte Fassaden sind für Mäzene offenbar nicht sonderlich interessant. Das merken seit langem die Spendensammler für das Stadtschloss, und für die Bauakademie war nur ein Kandidat ernsthaft bereit, ein paar Millionen locker zu machen. Wobei dies bei Schinkels »Rotem Kasten« tatsächlich schade ist. Form und Nutzung des Bauwerks als Architekturinstitut sind hier kein Gegensatz.
Der Senat muss sich fragen lassen, ob die Forderung Hans Walls, dass Berlin eventuelle Mehrkosten für die Errichtung der Bauakademie übernehmen müsste, tatsächlich so unannehmbar waren. Klar hat die Stadt ihre bösen Erfahrungen mit den explodierenden Baukosten für das Tempodrom. Aber Fehler sind dazu da, dass man aus ihnen lernt. Immerhin ist hier ein Unternehmer bereit, in die Stadt zu investieren, ohne daraus Gewinn abschöpfen zu können. Das kommt in diesen Tagen eher selten vor.
Natürlich könnte das Land die Aufgabe, dieses Stück Berliner Architekturgeschichte wieder erstehen zu lassen, auch selbst übernehmen, was sicherlich die Vorzugsvariante wäre. Dazu müsste es sich allerdings bald entscheiden. Ansonsten wächst die Gefahr, dass hier eine Dauerbrache entsteht – oder die Immobilie doch noch an eine Hotel- oder Fastfood-Kette verkauft wird. Und das geht gar nicht.
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