Pädagogen pendeln

Andreas Fritsche mahnt den Senat, Lehrer zu halten

  • Lesedauer: 2 Min.

Mindestens 450 Lehrer will Brandenburg im laufenden Jahr einstellen. Es lockt mit dem vorteilhaften Beamtenstatus, während Berlin das nicht mehr tut. Das Land Berlin nimmt Lehrer seit Jahren nur noch als Angestellte und muss sich jetzt unbedingt mehr einfallen lassen, um Lehrkräfte in ausreichender Zahl zu bekommen und zu behalten. Die ersten Kollegen aus der Hauptstadt klopften nämlich schon bei den staatlichen Schulämtern in Brandenburg an.

Bislang hörte man vor allem immer wieder Beispiele von Abwanderung nach Hamburg. Doch Brandenburg bietet den Vorteil, dass ein Umzug gar nicht notwendig ist. Ins Berliner Umland können Pädagogen problemlos pendeln. Je nachdem, in welchem Stadtteil sie wohnen, könnte der Arbeitsweg sogar kürzer werden.

Es ist nicht so, dass Berlin gar nichts getan hätte, um einem drohenden Lehrermangel zu begegnen. Bei den Anfangsgehältern wurde etwas draufgelegt und etliche befristete Verträge wurden in unbefristete verwandelt. Doch noch immer hält die Senatsbildungsverwaltung Beschränkungen aufrecht, die angesichts der Situation unsinnig sind. So erhalten Absolventen, die ihr Referendariat lediglich mit der Note 4 abgeschlossen haben, nicht einfach einen unbefristeten Vertrag. Warum nur? Wer bestanden hat, der ist für den Schuldienst geeignet, so lautet die Formel. Wäre er es nicht, so wäre er ja durchgefallen. Berlin muss den pädagogischen Nachwuchs an sich binden, bevor er der Verlockung erliegt, bessere Angebote anzunehmen.

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