Auch Tiefensee, Wulff und Oettinger bespitzelt
Hamburg/Berlin (epd/ND). Die Affäre um die Praktiken der Berliner Foto- und Presseagentur CMK weitet sich aus. CMK habe auch das Privatleben des früheren Bundesverkehrsministers Wolfgang Tiefensee (SPD), des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) und des niedersächsischen Regierungschefs Christian Wulff (CDU) ausgeforscht, berichtete der »Stern« vorab aus seiner Donnerstagsausgabe. Grund dafür seien bei Tiefensee und Oettinger neue Liebesbeziehungen gewesen. Die »Bunte« räumte die Verwendung entsprechender CMK-Fotos ein, bezeichnete den »Stern«-Bericht aber als scheinheilig.
Bereits in der vergangenen Woche war durch »Stern«- Recherchen bekannt geworden, dass die »Bunte« die CMK unter anderem auf das Privatleben von Franz Müntefering (SPD), Oskar Lafontaine (Linke) und Horst Seehofer (CSU) angesetzt hatte.
Die CMK-Praktiken beschäftigen nun auch den Deutschen Presserat. Müntefering habe sich offiziell beschwert, teilte das Selbstkontrollorgan am Mittwoch in Berlin mit. Der Geschäftsführer des Presserats, Lutz Tillmanns, sagte dem epd, zunächst müsse der Einzelfall gründlich geprüft werden. Darüber hinaus müsse untersucht werden, »ob es sich um ein strukturelles Problem handelt«.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.