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Frau Flickschuster werkelt
Pflege ist ein Familienproblem. Die meisten Bedürftigen werden im privaten Umfeld versorgt, in der Regel von Frauen. Nicht selten sind diese Frauen berufstätig, oft verdienen sie schlecht. Die Belastung ist trotzdem groß. Ein Gesetz für eine zweijährige Auszeit zur Pflege Angehöriger zu überlegen, ohne dabei die Hauptbetroffenen – das sind nun einmal gering verdienende Frauen – im Blick zu haben, muss früher oder später zu Kritik führen. So etwas kommt heraus, wenn sich eine Regierungsbeamtin im stillen Kämmerlein etwas Schönes ausdenken möchte, und die Betroffenen nicht einbezieht.
Interessant ist, dass die christdemokratische Ministerin aber sofort die Belange der Arbeitgeber mitgedacht hat, die eventuell Schaden erleiden können, wenn der Arbeitnehmer kündigt, bevor er seine »Schuld« abgetragen hat. Das spricht für ein Herangehen an das Pflegeproblem, welches sich durch Ahnungslosigkeit oder Missachtung gegenüber den Dimensionen auszeichnet, die dieses Gebiet in Zukunft einnehmen wird. 2050 wird es so viele Demente geben wie heute pflegebedürftig sind und noch immer wird bei der Finanzierung der Pflege auf Privatengagement und Flickschusterei gesetzt. Das kann nicht gut gehen.
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