Rieschs Hoffnungen vom Winde verweht

Ski alpin: Den Gesamt-Weltcupsieg fast verloren

  • Lesedauer: 2 Min.

Maria Riesch schüttelte immer wieder den Kopf und wischte sich ein Tränchen aus dem Auge: Gut eine Woche nach ihrem Doppel-Olympiasieg platzte ihr Traum vom Triumph im Gesamtweltcup. Vom Winde verweht kam Riesch in der Abfahrt beim Sieg ihrer Rivalin Lindsey Vonn (USA) nur auf Rang sechs, und im Super-G reichte es lediglich zum achten Rang. Bei 245 Punkten Rückstand auf Vonn ist die Kristallkugel wohl verloren.

»Das ist extrem bitter und tut sehr weh«, sagte Riesch, nachdem sie am Samstag der starke Wind im Wallis Rang zwei gekostet hatte. »Jetzt sieht es ganz schlecht aus mit dem Weltcup-Gesamtsieg. Ich wusste vorher schon, dass die Chance nur sehr klein ist. Aber jetzt ist sie noch kleiner geworden.« Nach dem Super-G war sie kaum mehr existent. Vonn dürfte der dritte Gesamterfolg in Serie kaum mehr zu nehmen sein.

Vonn sicherte sich mit ihrem sechsten Sieg auf der siebten Abfahrt die kleine Kristallkugel in der Königsdisziplin. In der Super-G-Wertung war sie schon vor dem Rennen nicht mehr von Rang eins zu verdrängen, und ihr elfter Saisonsieg schien sicher. Doch dann blies auch ihr in den Berner Alpen der Wind ins Gesicht. Mit dessen Unterstützung im Rücken fuhr Dominique Gisin (Schweiz) noch an Vonn vorbei zum dritten Sieg. Sie war 0,15 Sekunden schneller als Vonn. »Das war ein bisschen unfair«, sagte Vonn, »genau wie gestern bei der Abfahrt.« Nach dem Super-G tröstete sie erst der Blick auf die Gesamtwertung. »Ich werde weiter Gas geben, um Platz eins in Garmisch zu verteidigen«, sagte Vonn. In Rieschs Heimatgemeinde finden ab Mittwoch die letzten vier Saisonrennen statt.

Vonn und Co. hoffen dann auf bessere Bedingungen als in Crans Montana. Dort hatte der Wind bereits am Freitag für die Absage der Super-Kombination gesorgt und Vonn nach nur zwei Wettbewerben die Kombi-Kugel zugeweht. Bei der Abfahrt war die Olympiasiegerin auch von Wind und Schnee nicht zu bremsen. In 1:35,26 Minuten fuhr sie zum Sieg. Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg belegte dank Windunterstützung Rang fünf. Es war das beste Ergebnis der Kreutherin in einer Abfahrt. Im Super-G musste sich die 20-Jährige allerdings mit Platz 22 begnügen. SID/ND

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