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Topmanager verdienen trotz Krise sehr gut

»Handelsblatt«: Gehälter sanken 2009 kaum

  • Lesedauer: 2 Min.
Die meisten Spitzenmanager deutscher Dax-Unternehmen haben auch im Krisenjahr 2009 gut verdient. Das berichtet das »Handelsblatt«. Nach Angaben der Zeitung sind die Verdienste kaum gesunken – im Gegensatz noch zum Vorjahr.

Essen/Düsseldorf (dpa/ND). 18 der 30 führenden deutschen Dax-Konzerne haben bereits ihre Bilanzen veröffentlicht. Topverdiener unter ihnen ist nach Übersicht des »Handelsblatts« RWE-Chef Jürgen Großmann mit 7,16 Millionen Euro. Eingerechnet der Pensionsgelder für 2009 sind es sogar noch zwei Millionen mehr. Großmann lässt sie sich sofort auszahlen.

Siemens-Lenker Peter Löscher auf Rang zwei hat mit 7,12 Millionen kaum weniger eingenommen. Auf Platz drei kommt VW-Chef Martin Winterkorn mit 6,6 Millionen Euro. Schlusslicht bildet MAN-Mann Georg Pachta-Reyhofen mit 810 000 Euro.

Nach Einschätzung des Vergütungsberaters Heinz Evers sind die Verdienste der Topmanager kaum gesunken. Ein Jahr zuvor seien die Einkünfte noch durchschnittlich um eine Million Euro gefallen, sagte Evers dem »Handelsblatt«.

Großmann hat demnach sogar im Vergleich zum deutlich größeren E.on-Konzern die Nase vorn. Dessen scheidender Führungsmann Wulf Bernotat kommt auf 4,47 Millionen Euro und »nur« 570 000 Euro Pension für 2009. Damit bleibt er aber noch vor Daimler-Chef Dieter Zetsche, der 4,34 Millionen Euro bekam.

Während Großmann 80 000 Euro mehr verdiente als 2008, hat es ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz erwischt. Seine Bezüge sanken von 3,64 Millionen im Geschäftsjahr 2007/2008 (30. September) auf 1,29 Millionen Euro (2008/2009). Der Stahlriese hatte Milliardenverluste in der Krise erlitten.

Nach Angaben des »Handelsblatts« überarbeiten derzeit viele Konzerne ihre Vergütungssysteme. Das noch von der alten Bundesregierung verabschiedete Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung zwinge zur nachhaltigen Unternehmensführung. Managergehälter sollen sich an langfristigen Erfolgen orientieren. Das sei bislang kaum der Fall.

Inzwischen haben sich aber die ersten Konzerne bereit erklärt, ihren Vergütungsbericht, in dem Höhe und Zusammensetzung der Managergehälter erläutert werden, dem Votum der Aktionäre auszusetzen. Siemens und nach Angaben von Aktionsschützern auch ThyssenKrupp wollen das tun.

VW-Vorstände sollen sich dagegen an einem Kundenzufriedenheitsindex messen lassen, meldet das »Handelsblatt«.

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