Kassel- Calden bleibt Streitthema

Wird Regionalflughafen ein Millionengrab?

  • Lesedauer: 2 Min.

In Hessen ist am Wochenende eine neue Debatte um Sinn und Zweck des Regionalflughafens Kassel-Calden entbrannt. Auslöser war die jüngste Ankündigung von Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU), wonach der Ausbau des heutigen Verkehrslandeplatzes mindestens 225 Millionen Euro kosten werde.

Bislang waren 151 Millionen Euro veranschlagt worden. Damit kommen um rund 50 Prozent höhere Kosten auf das Land Hessen, Stadt und Landkreis Kassel sowie die Gemeinde Calden zu. Den Löwenanteil dürfte das Land tragen. Zudem ist die für 2012 geplante Inbetriebnahme fraglich.

Während die CDU-FDP-Landesregierung und die in Stadt und Kreis Kassel tonangebende SPD weiter zu dem Projekt stehen und sich davon eine starke wirtschaftliche Belebung und neue Jobs für die gebeutelte Region Nordhessen erhoffen, warnten Grüne und LINKE im Landtag vor einem neuen »Millionengrab«.

Die Kasseler Landtagsabgeordnete Marjana Schott (LINKE) sieht allein schon für die Anbindung an die regionale Verkehrsinfrastruktur erhebliche Folgekosten. Die Lufthansa sei an Calden nicht interessiert. Die Billigflieger wollen Zuzahlungen, damit sie dort überhaupt landen, so Schott.

»Die Billigairlines spielen die Regionalflughäfen gegeneinander aus und erpressen die Betreiber beim Kampf um niedrige Landeentgelte«, erklärt auch die Grünen-Abgeordnete Karin Müller. So hätten etwa Anbieter wie Germanwings und EasyJet ihre Starts und Landungen vom Flughafen Dortmund Starts wieder abgezogen.

In einem Radius von 200 Kilometern um die Nordhessen-Metropole befinden sich schon jetzt die Verkehrsflughäfen in Dortmund, Erfurt, Frankfurt, Paderborn/Lippstadt, Hannover und Münster/Osnabrück.

Hans-Gerd Öfinger

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