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Alleingänge
Es war der Spieltag von Kevin Kuranyi. Mit seinen Saisontoren 16 und 17 schoss er den FC Schalke 04 an die Spitze der Bundesliga – vorbei an den angeblich übermächtigen Bayern, die das zweite Bundesligaspiel in Folge verloren. Und quasi im Vorbeigehen schoss sich der 28-jährige an die Spitze der Torschützenliste – vorbei an Leverkusens Stefan Kießling, der allerdings wegen eines Muskelfaserrisses nicht spielen konnte.
Kuranyi hatte mit seinen Saisontoren Nummer 16 und 17 das Spitzenspiel in Leverkusen praktisch im Alleingang entschieden. Und in den vergangenen vier Spielen gelangen ihm mit fünf Treffern mehr Tore, als die derzeitigen Nationalstürmer Lukas Podolski und Miroslav Klose gemeinsam in der gesamten Saison erzielten – nämlich vier. Podolski saß zudem beim klaren Auswärtssieg seiner Mannschaft in Hannover auf der Bank.
Kevin Kuranyi, seit seiner »Stadionflucht« im Oktober 2008 während eines WM-Qualifikationsspiels von Löw im »Alleingang« aus der Nationalelf verbannt, nährt nun auch in Gelsenkirchen die Hoffnung auf ein zweites Magath-Wunder, nachdem der Wolfsburg zum Titel geführt hatte. Magath selbst meint zu Löws Entscheidung: »Es geht immer darum, wie die Mannschaft am besten spielen kann. Dem hat sich der Trainer unterzuordnen.«
Bundestrainer Joachim Löw wäre also sehr gut beraten, aus seiner Schmollecke herauszukommen. Denn für ein deutsches Fußball-Wunder in Südafrika braucht er nun mal Stürmer, die regelmäßig treffen.
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