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Piloten: Ramsauer eingeknickt

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Pilotenvereinigung Cockpit hat Sicherheitsbedenken gegen die Freigabe von Sichtflügen geäußert. »Nach unserer Einschätzung ist nicht mit Sicherheit ausgeschlossen, dass es zu Vorfällen kommen kann«, sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg am Montagabend in der ARD. Er warf Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vor, unter dem Druck der Fluggesellschaften eingeknickt zu sein. »Kurz vor einem Messflug, der endlich die Daten liefert, auf die wir alle seit Tagen warten, heißt es plötzlich: Dann fliegt halt nach Sicht. Das heißt, wir fliegen mal los, weil ein paar Flüge gutgegangen sind, und, na ja, es wird schon gutgehen«, kritisierte er. »Die Piloten fühlen sich unter Druck gesetzt, weil sie sich ihrem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet fühlen.« Er äußerte die Befürchtung, dass bei Unfällen die Piloten dafür verantwortlich gemacht würden.

Fluggäste müssen sich nach Auffassung des Frankfurter Flugrechtsexperten Prof. Ronald Schmid nicht auf die derzeit von den Fluggesellschaften angebotenen Sichtflüge einlassen. »Wem das zu unsicher erscheint, kann auch eine Umbuchung verlangen«, sagte der Anwalt am Dienstag. Wenn Cockpit solche Flüge derzeit für unverantwortlich halte, müsse der Laie nicht zu einem anderen Ergebnis kommen. Letztlich müssten solche Streitfälle aber von Gerichten entschieden werden. Da könne es sein, dass Richter bei einer zunehmenden Zahl unfallfreier Sichtflüge zugunsten der Fluggesellschaften entscheiden. AFP/dpa

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