Im Heuschober gezündelt
Urteil
Damit setzte es Heu und Heuschober in Brand. Der unter dem Ballen eingeklemmte Junge kam im Feuer ums Leben. Zu dieser Schuld kam auch noch eine Geldforderung dazu: Die Landwirtin, die in der Scheune Heu eingelagert hatte, verlangte von der leichtsinnigen Brandstifterin 12 000 Euro Schadenersatz.
Das Landgericht Frankfurt/Oder verurteilte die Haftpflichtversicherung ihrer Eltern dazu, den Schaden zu regulieren. Das Oberlandesgericht Brandenburg bestätigte diese Entscheidung: Die Versicherung müsse einspringen, weil das Mädchen den Brand zu verantworten habe. Vor dem Anzünden des Feuerzeugs habe sich der Junge nicht in Lebensgefahr befunden und auf Zurufe reagiert. Die Kinder hätten ihn einige Minuten liegen lassen und Erwachsene zu Hilfe rufen sollen.
Statt dessen die Schnüre mit einem Feuerzeug abzubrennen, sei leichtfertig und äußerst gefährlich gewesen. Mit 14 Jahren sei das Mädchen alt genug, um das Risiko seines Tuns zu erkennen, und es habe das Brandrisiko auch tatsächlich erkannt: Deshalb habe es ein anderes Kind gebeten, kleine Brandherde sofort auszutreten. Das Mädchen hafte für den Schaden der Landwirtin.
Urteil des Oberlandesgerichts Brandenburg vom 25. Februar 2010 - 12 U 123/09
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.