Bankenrettung

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Rekordbilanz der Deutschen Bank alarmiert. Sie beweist, dass Kontrolle und Regulierung der Banken seit dem Ausbruch der Krise vor fast drei Jahren keinen entscheidenden Schritt vorangekommen sind. Die Deutsche Bank profitiert sogar noch von der Bankenrettung. Der Milliardenprofit im Investmentbanking geht zum Großteil auf die Flut an flüssigen Mitteln zurück, mit der Regierungen weltweit die Krise bekämpft haben und – denken wir an Griechenland – weiterhin bekämpfen.

Das risikoarme Geschäft mit Staatsanleihen von USA, Frankreich oder Deutschland wirft zwar nur geringe Zinsgewinne ab, doch die Deutsche Bank arbeitet vor allem auf fremde Rechnung für Versicherungen und Fonds. Und das wirft hohe Provisionen ab. Weltweit, denn die Nummer eins aus Deutschland gehört zu der Handvoll Topadressen in der Investmentbranche. Das riskante Zocken mit Wertpapieren und Zertifikaten ist ihr eigentliches Geschäft.

Der Rekordgewinn zeigt, dass es nur vollmundige Symbolpolitik ist, wenn die Regierungen harte Regulierungen und Bankenabgaben versprechen – um sie bald wieder in den Schubladen der Macht verschwinden zu lassen. Doch die Politik müsste dringend an den Wurzeln der Probleme ansetzen. Europa ist stark genug, um allein eine Transaktionssteuer einzuführen und mit klaren Regeln die Finanzakteure zu zwingen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu besinnen: die solide Kreditversorgung von Häuslebauern, Wirtschaft und Staat.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!