Werbung

Schöne Freunde

Uwe Kalbe über die Hilfe für Griechenland

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 2 Min.

Einem Freund Geld zu leihen, ist typischerweise mit Gesten der Diskretion verbunden. Bei den bis zu 110 Milliarden Euro, die Griechenland bis zum Jahr 2012 versprochen sind, handelt es sich um keine Freundesgabe, wie allein die lauten Kommentare zeigen, von denen der Kredit sekundiert wird. Die Stabilität des Euro, nicht die Stabilität Griechenlands ist es, der die Sorge der europäischen Geldgeber gilt. Und die deutsche Regierung, Wortführer in der Euro-Zone, hat mit der wochenlangen Verzögerung einer Entscheidung für ein zusätzliches Anwachsen des Schuldenbergs gesorgt.

Die EU-Politik setzt fort, was die Banken begonnen haben. Denn karitative Gründe sind es nicht, die zur Freigabe der Kredite geführt haben. Das Geld dient ausdrücklich dazu, Athens Gläubiger zu bedienen – darunter auch jene internationalen Banken, denen die Regierungen schon in der Finanzkrise aus der Patsche geholfen haben. Die Verstümmelung des griechischen Staatshaushaltes ist zur Bedingung für die Kredite gemacht worden, die sozialen Folgen werden in Kauf genommen. Schöne Freundesgabe!

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe heuchelt wenigstens nicht. Er nennt die Mitgliedschaft Griechenlands in der Euro-Zone eine »rot-grüne Schluderei«, die man jetzt auszubaden habe. Eine solche wäre es erst, wenn SPD und Grüne dem Gesetz mit seinen Auflagen zustimmen – wie so oft gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit, diesmal der griechischen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.