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Himmel oder Hölle
Himmel und Hölle liegen an der Börse besonders eng beieinander. Nähe oder Ferne vom erhofften Seelenheil der Investoren bemisst sich im computerisierten Finanzkapitalismus an der Menge des bewegten virtuellen Kapitals. Und die ist nach dem Lehman-Crash dank der Bankenrettungsprogramme und der globalen Politik des spottbilligen Geldes wieder rasant und massiv angewachsen. Allein bei Aktien lassen sich die Anleger von durchschnittlich 50-prozentigen Kursgewinnen beglücken. Wie schnell sich gigantische Summen auch wieder in Luft auflösen können, zeigte sich am Donnerstag an der Weltleitbörse in New York, als es binnen weniger Minuten zu einem rekordverdächtigen Kursabsturz kam, den sich hinterher keiner so recht erklären konnte.
Doch das Hauptproblem ist nicht eine unzulängliche oder fehlerhafte Technik – was natürlich nicht nur für Störfälle an der Börse gilt –, und auch nicht die wieder grassierende Unsicherheit. In einem streng regulierten Umfeld, das keinen Platz für Spekulationen auf irrwitzige Kursanstiege oder auf Staatspleiten lässt, bräuchten sich Investoren nicht vor ihren Computern zu fürchten. Und auch nicht vor einem Mega-Börsenabsturz nach monatelanger Party. Himmel oder Hölle? Das Leben spielt sich dazwischen ab.
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