Kostenumlage nach dem Anteil an der Wohnfläche
Modernisierung
Ein Mietshaus mit drei Wohnungen wurde wärmegedämmt. Anschließend kam es zum Streit der Mieter mit dem Vermieter, weil die Kosten der Wärmedämmung auf alle drei Wohnungen, gestaffelt nach dem Anteil an der Wohnfläche, umgelegt wurden. Das hielten die Mieter der Wohnungen im Erdgeschoss und im ersten Stock für ungerecht: Von den Dämmmaßnahmen profitiere im wesentlichen der Mieter im obersten Stock. Das Landgericht Münster entschied den Rechtsstreit zu Gunsten des Vermieters. Die Aufteilung von Modernisierungskosten nach dem Anteil der Mieter an der Wohnfläche sei zulässig – es sei denn, einzelne Kosten seien tatsächlich nur einer Wohnung zuzuordnen. Das treffe aber hier nicht zu, so der Richter. Ein Bausachverständiger habe bestätigt, dass die Modernisierung dem ganzen Haus durch geringeren Energieverbrauch zugute komme. Möglicherweise spare der Mieter im zweiten Stock mehr als die anderen, räumte das Gericht ein. Deswegen sei aber die Umlage gemäß dem Kriterium »Wohnfläche« noch nicht als ungerecht anzusehen. Die Umlage der Kosten müsse einfach praktikabel und auch einfach nachprüfbar sein, die Umlage nach dem Anteil an der Wohnfläche leiste dies.
Urteil des LG Münster vom 26. November 2009, Az. 8 S 131/09
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.