BP soll alles offenlegen

Druck auf Verursacher der Ölpest vor US-Südküste

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Der seit Wochen befürchtete Alptraum wird wahr: Giftiges Öl aus der explodierten Plattform im Golf von Mexiko hat an der Küste von Louisiana bereits Dutzende Kilometer des hochsensiblen Marschlandes zerstört.

Washington (dpa/ND). Nach wachsender Kritik an ihrem Krisenmanagement hat die US-Regierung den Ölriesen BP zur sofortigen Veröffentlichung aller wichtigen Informationen und Daten zur Ölpest im Golf von Mexiko aufgefordert. Das sei ein »Muss», schrieben Heimatschutzministerin Janet Napolitano und die Leiterin der Umweltbehörde EPA, Lisa Jackson, am Donnerstag an BP-Chef Tony Haward. »Die Öffentlichkeit und die US-Regierung haben einen Anspruch auf völlige Transparenz in dieser Angelegenheit.«

Zuvor war Washington immer schärfer unter Beschuss geraten: Wissenschaftler und Umweltexperten lasten der Regierung an, dass sie sich bei der Einschätzung des Ausmaßes der Ölkatastrophe zu stark auf Angaben von BP verlässt, anstatt eigene Untersuchungen durchzuführen. Hintergrund ist wachsendes Misstrauen darüber, wie akkurat die BP-Angaben über den andauernden Ölaustritt sind.

So geht aus einem seit Donnerstag im Internet zu sehenden Live- Video vom Meeresgrund hervor, dass mehr Öl aus dem abgerissenen Steigrohr ins Wasser sprudelt als bisher von BP geschätzt. Dabei ist es nach Angaben des Konzerns mittlerweile gelungen, täglich etwa 700 Tonnen Rohöl direkt aus dem Leck in 1500 Meter Tiefe abzusaugen und auf ein Bohrschiff zu leiten. 700 Tonnen – das entspricht genau den bisherigen BP-Schätzungen der Gesamtmenge, die vor dem Aufsaugen täglich aus zwei Lecks ins Meer gelangt sind.

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