Andrang in Bayerns Tierheimen
Steigende Nachfrage, aber weniger Spenden
Marktoberdorf (dpa/ND). Die Wirtschafts- und Finanzkrise bereitet auch den Tierheimen in Bayern Probleme. Während einerseits die Spendenbereitschaft der Tierfreunde deutlich nachlasse, gehe immer mehr Tierhaltern das Geld für ihre Schützlinge aus, sagte Heinz Krämer vom Tierschutzverein Marktoberdorf in einem dpa-Gespräch.
Vor allem von Kleintieren wie Kaninchen, Hasen oder Hamstern, die es günstig zu kaufen gebe und die dann beträchtliche Kosten verursachten, würden sich viele Besitzer trennen. »Das ist ein Problem, mit dem zur Zeit alle Tierheime zu kämpfen haben. Die Häuser sind überfüllt, gleichzeitig brechen die Einnahmen weg«, klagt Krämer.
Der Vizepräsident des Tierschutzbundes in Bayern hat jedoch für die Situation der Tierhalter in Zeiten finanzieller Unsicherheit Verständnis. »Der Unterhalt eines Tieres kostet Geld. Und wer sparen muss, dem bleibt nichts anderes übrig, als irgendwo damit anzufangen.« Weil es vielen Menschen schwer falle, sich von ihrem Hund oder ihrer Katze für immer zu trennen, würden Tierschutzvereine oft um Unterstützung gebeten. Doch auch in den Vereinen seien die Mittel äußerst knapp.
Schädliches Sparen
Kein Verständnis hat Krämer dagegen für Tierbesitzer, die aus Geldnot an der medizinischen Versorgung ihrer Lieblinge sparen. Dadurch würden sie dem Tier schaden und die Heime vor ein weiteres Problem stellen. Denn Katzen, Hasen oder Hunde, die in einem schlechten gesundheitlichen Zustand abgegeben werden, müssten kosten- und zeitintensiv gepflegt werden. »Zusätzlich stellt sich die Frage, ob sie überhaupt noch zu vermitteln sind.«
Krämer ist aber trotz überfüllter Häuser froh, wenn sich Tierbesitzer Hilfe suchen, sobald Bello oder Miezi nicht mehr in die Rechnung reinpassen – und nicht aus Verzweifelung aussetzen.
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